Jahr der Einbrecher

“Illegale Migration ist der Boden für Kriminalität”

Wien
19.01.2010 18:37
"Bei mir wurde eingebrochen", lautet häufig die Antwort auf die Frage "Wie geht's?", wenn einander zwei Wiener treffen. Kein Wunder, wurden doch 2009 in der Bundeshauptstadt 11.640 Einbrüche in Wohnräumlichkeiten gezählt. Bei der Jagd nach Tätern werden die Bürger künftig mit mehr Straßenkontrollen rechnen müssen. Da der Großteil der Einbrecher und Taschelzieher aus Osteuropa oder vom Balkan stammt, werden die Wiener Kriminalbeamten künftig intensiver mit der Fremdenpolizei zusammenarbeiten, kündigt Polizeipräsident Gerhard Pürstl an.

"Denn illegale Migration ist der Boden für Kriminalität", fügt Polizeigeneral Karl Mahrer hinzu. Und so funktioniert es: Organisierte Banden sind auf der Suche nach Landsmännern- oder -frauen, die in Wien leben und kaum Deutsch sprechen. Diese müssen nicht lange überzeugt werden, um sich anzuschließen.

Weitere Details rund um die Kriminalstatistik 2009: siehe Infobox!

Um das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken, werden vermehrt Streifen unterwegs sein. Dafür sollen administrative Tätigkeiten eingespart werden. Künftig werden Bürger auf den Straßen öfter kontrolliert werden. Auch in der U-Bahn werden mehr Polizisten unterwegs sein. Allein im Vorjahr wurden 12.059 Personen kontrolliert. Und nicht zu vergessen. Die Prävention – frei nach dem Motto: Wenn eingebrochen wird, ist man selbst schuld.

Man operiert mit falschen Zahlen
2009 gilt offiziell – und polizeiintern bestätigt – als "Jahr der Einbrecher". Dennoch ignoriert man im Innenministerium die wiederholte Forderung der Stadt Wien nach 1.000 zusätzlichen Polizisten. Mehr als 66.000 Unterschriften, die auf Initiative der Wiener SPÖ für mehr Polizeipräsenz gesammelt wurden, haben bisher keinerlei Wirkung gezeigt. Aus dem Innenministerium verlautet lediglich, Wien würde bis 2013 über rund 1.000 Polizisten mehr verfügen. Polizeigeneral Karl Mahrer rechnet damit, dass die Zahl der Beamten in der Bundeshauptstadt von derzeit 5.349 bis zum Jahr 2015 auf 6.749 ansteigen soll.

Konter von SP-Landessekretär Christian Deutsch: "2009 wurden nicht, wie von Ministerin Fekter angekündigt, 450, sondern nur 400 Polizisten eingestellt, und die werden erst nach zweijähriger Ausbildung ihren Dienst versehen. Heuer wird es sogar um 250 Polizisten weniger geben. Dazu kommt ab dem nächsten Jahr eine regelrechte Pensionierungswelle. Man operiert hier eindeutig mit falschen Zahlen."

von M. Münzer und P. Strasser, Kronen Zeitung und wien.krone.at
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