Erdbeben in Kärnten

Experte beruhigt: “Zweites Haiti wird es nicht geben”

Kärnten
22.01.2010 18:49
Immer wieder werden in Kärnten leichte Erdstöße registriert. So wie am Donnerstagabend und Dienstag im Raum Villach. Vorzeichen für eine Katastrophe wie in Haiti? Ein Experte beruhigt: "Aufgrund der geologischen Gegebenheiten in Kärnten sind solche Starkbeben auszuschließen, weiter südlich aber möglich."

Am Donnerstag um 17.21 Uhr zitterte nördlich von Oberdrauburg die Erde. Das Beben hatte eine Stärke von 2,7 auf der Richterskala. Bereits am Dienstag um 10.21 Uhr wurde dort ein Beben mit einer  Stärke von 2,5 registriert, am Mittwoch eines um 1.15 Uhr bei St. Veit/Glan mit 0,4.

"Je weiter südlich, umso stärker die Erdstöße"
Dazu der Seismologe Gerald Duma von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien: "Ein zweites Haiti wird es nicht geben. Kärnten liegt in einer gemäßigten Erdbebenzone. Für eine Katastrophe fehlen die geologischen Voraussetzungen." Der Experte spricht von einem Nord-Süd-Gefälle: "Je weiter südlich, umso stärker können die Erdstöße ausfallen." Vielen ist noch das fürchterliche Beben im Jahr 1976 im Friaul in Erinnerung. Am 6. Mai starben hier an die 1.000 Menschen, 70.000 wurden obdachlos.

Das schlimmste in Kärnten überlieferte Beben, jenes vom 25. Jänner 1348, hatte sein Epizentrum ebenfalls im Friaul. 30 Millionen Kubikmeter Gestein sind vom Dobratsch gestürzt. Die überlieferten 5.000 Toten werden von den ZAMG-Forschern aber angezweifelt: "Damals hat in Villach die Pest gewütet und auch viele Todesopfer gefordert."

Das früheste in Österreich bekannte Starkbeben hat sich am 4. Mai 1201 im Raum Katschberg ereignet. In Chroniken wird von vielen Toten und großen Schäden berichtet, wie: "In der Burg Weißenstein erschlug ein einstürzender Turm den Hausherrn Hartrod mit sieben Männern."

von Martin Radinger, "Kärntner Krone"

Symbolbild

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