Schwarzmarkt-Handel

So viel sind unsere Daten am Schwarzmarkt wert

Web
06.11.2018 12:16

Dass der Handel mit persönlichen Daten im Internet floriert, ob legal oder illegal, ist bekannt. Wie viel ihre persönlichen Daten tatsächlich wert sind, wissen jedoch nur die wenigsten Nutzer. Eine aktuelle Untersuchung des Sicherheitsanbieters Kaspersky klärt auf.

Im Rahmen der Studie untersuchte das Global Research and Analysis Team von Kaspersky Lab den Wert von Nutzerdaten. Das Ergebnis: Cyberkriminelle verkaufen das komplette digitale Leben einer Person für weniger als 50 Dollar (umgerechnet knapp 44 Euro) - inklusive Daten von gestohlenen Social-Media-Accounts, Bankdetails oder Remote-Zugängen zu Servern oder Desktops. Auch Daten von beliebten Services wie Uber, Netflix, Spotify oder von Spiele-Websites, Dating-Apps oder Porno-Seiten, die möglicherweise Kreditkarteninformationen enthalten, werden hier mitverkauft.

Lebenslange Garantie
Gehackte einzelne Accounts sind dagegen rund einen US-Dollar wert und Cyberkriminelle bieten Rabatte beim Kauf mehrerer Accounts an. So gibt es der Untersuchung nach etwa zehn Keys für die Spiele-Plattform Steam für zehn US-Dollar, 100 Keys bereits für knapp 15 Dollar. Oftmals wird den Käufern sogar eine lebenslange Garantie gewährt: Funktioniert ein Account nicht mehr, erhält der Käufer kostenlos einen anderen.

„Es ist unglaublich, aber man kann grundsätzlich das digitale Leben einer Person für weniger als 50 US-Dollar verkaufen“, sagt David Jacoby, Senior Security Researcher bei Kaspersky Lab. „Die meisten Menschen zwischen 15 und 35 Jahren sind für über 20 unterschiedliche Online-Services registriert und nutzen vielleicht zehn davon regelmäßig. Das macht es leichter für Hacker, unbemerkt zu bleiben, und Geld zu verdienen.“

Gestohlen werden die persönlichen Daten meistens mittels Phishing-Kampagnen oder durch das Ausnutzen von Sicherheitslücken. Bei einem erfolgreichen Angriff erhalten Cyberkriminelle dann sowohl E-Mails als auch Passwörter für den gehackten Service. Da viele Nutzer dasselbe Passwort für verschiedenen Accounts verwenden, können Angreifer diese wiederum für Accounts anderer Plattformen verwenden.

Naiver Umgang mit Daten
Das Problem laut Jacoby: Da Kriminelle oft mit anderen Kriminellen zusammenarbeiteten, sei es nicht auszuschließen, das mit dem Verkauf gestohlener Netflix-Konten etwa der Kauf von Waffen und Drogen oder die Verbreitung von Kinderpornos ermöglicht würden. Der Experte kritisiert deshalb den oftmals naiven Umgang der Nutzer mit ihren Daten: „Wir müssen verstehen, dass, selbst wenn alles sehr unschuldig aussieht, wir nicht wissen, was die Kriminellen mit dem Geld machen, das sie verdienen.“

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