Kein Entrinnen möglich

Steirer (73) stürzt kopfüber in Erdloch und stirbt

Steiermark
02.11.2018 18:47

Einen unvorstellbar grausamen Tod erlitt ein 73-Jähriger aus Breitenbach in der Weststeiermark, Gemeinde Lannach. Er fiel in der Nähe seines Hauses kopfüber in ein enges Erdloch, aus dem es kein Entrinnen gab. Die Leiche des Mannes, der seit 30. Oktober verschwunden war, wurde erst am Allerheiligen-Abend gefunden.

Bestürzung herrscht nach dem grausigen Fund vom Donnerstagabend im Lannacher Ortsteil Breitenbach. Dort wurde der 73-jährige Einheimische zuletzt am Dienstag lebend gesehen, wie die Polizei mitteilte. Da seine Ehefrau derzeit wegen einer schweren Erkrankung im Spital liegt, war es schließlich sein Bruder, der am Donnerstag die Vermisstenanzeige erstattete.

Suchhundeführer fand zuerst den Spazierstock
Die Polizei rückte mit Hunden an - und wurde etwa 100 Meter vom Wohnhaus des Vermissten entfernt fündig: Auf einem steilen Hang erspähte ein Suchhundeführer den Spazierstock des 73-Jährigen.

Da es schon dämmerte, wurde erst bei einer genaueren Suche klar, dass sich daneben ein Loch im Boden befand. Darin steckte der gesuchte Pensionist fest, mit dem Kopf nach unten. Er dürfte das Loch beim Spaziergang übersehen haben und durch eine grausame Fügung genau kopfüber hineingefallen sein.

„Das Erdloch muss eine Ausspülung vom Regen gewesen sein“, vermutet Robert Sauer, Kommandant der Breitenbacher Feuerwehr, die Donnerstag um 19 Uhr zur Bergung der Leiche angefordert wurde. „Das Wasser, das den Hang abwärts rinnt, bildet eine Mulde. Offenbar war darunter schon ein Hohlraum, und irgendwann ist die Erde dann ganz eingebrochen.“

„Als ob die Natur eine Falle gebaut hätte“
Etwa drei Meter tief war das Loch, das in einem 45-Grad-Winkel in den Hang ragte. Am Eingang hatte es einen Meter Durchmesser, an der Sohle nur 50 Zentimeter, berichtet Sauer. „Es ist, als ob die Natur eine Falle gebaut hätte. Die Erde im Inneren war glitschig. Mit jeder Bewegung hat sich der Mann nur noch weiter hinein manövriert.“

Nach dem furchtbaren Fund am Donnerstagabend verlief die Bergung alles andere als einfach. Zu viert gelang es den Feuerwehrleuten schließlich unter Zuhilfenahme des Menschenrettungs-Sets, die Leiche aus dem Loch zu ziehen, berichtet Sauer. „Beim Herausziehen hat es dem Mann das Gewand über den Kopf gezogen. Bei uns im Ort kennt ja jeder jeden. Aber wir haben gar nicht nachschauen wollen, wer es ist.“

Tod durch Ersticken oder Verdursten
„Laut Distriktsarzt war die Todesursache entweder Ersticken durch die geringe Luftzirkulation in der Tiefe, oder aber die fehlende Nahrungsaufnahme“, erklärte eine Polizeisprecherin. Wie lange sich der Mann tatsächlich in dem Erdloch, nur einen Steinwurf von daheim entfernt, befand, sei unklar.

Eindeutig sei hingegen, dass sich das tragische Unglück ohne Fremdverschulden zugetragen habe, sind sich die Ermittler sicher. Die Staatsanwaltschaft schloss ein Verbrechen definitiv aus und gab die Leiche am Freitag frei, ohne eine Obduktion anzuordnen.

Matthias Wagner
Matthias Wagner
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