Riesenschäden

Hochwasser: Jetzt sind die Ausmaße sichtbar

Kärnten
31.10.2018 19:07

Wie hoch der Gesamtschaden der vergangenen Tage ist, steht noch nicht fest - nur so viel: er wird verheerend sein! Schadenshotlines wurden bereits eingerichtet und auch die Politik hat bei einem Lokalaugenschein Hilfe versprochen. Mit Windstärken bis zu 160 Stundenkilometern hat es vor allem auch Waldbesitzer getroffen.

Für Betroffene hat etwa die Wiener Städtische Versicherung eine österreichweite Schadenshotline eingerichtet. Unter 050 350 355 können sich Kunden melden. Auch die Politik hat den Opfern der Unwetter unbürokratische und schnelle Hilfe zugesichert.

Waldbesitzer betroffen
Bitter sind die vergangenen Unwetter-Tage vor allem für Besitzer größerer Waldstücke: „Ab Windstärken von 140 km/h fällt jeder Baum und wir hatten bis zu 160 km/h!“, weiß Landesforstdirektor Christian Matitz. Weil die Straßen teils weggeschwemmt wurden, könne auch hier das gesamte Schadensausmaß noch nicht beurteilt werden. Von Hermagor und Spittal gebe es noch keine Schätzung. „Aber in den restlichen betroffenen Gebieten dürften 250.000 Festmeter Holz liegen“, so Matitz: „Der zweite Sturm hat Bäume entwurzelt, weil die Erde so durchnässt war; der erste hat die Stämme geknickt - sie sind wenig wert, viele werden zu Brennholz verarbeitet.“ Mangelt es an der Aufarbeitung, lauert die Folgegefahr: der Borkenkäfer.

Schäden auch an Kirchen und Zuggleisen
Die Diözese Gurk erwartet Schäden an Kirchtürmen und -dächern. „Die meisten betroffenen Gegenden wie das Lesach-, Möll-, Gail-, Rosen- oder Drautal sind aber schwer erreichbar“, so Ruprecht Obernosterer, Leiter der Bauabteilung. In der Rattendorfer Kirche stand das Wasser jedenfalls einen halben Meter hoch.

Intensiv gearbeitet wird bei der ÖBB: Während heute der Personenverkehr zwischen Spittal und Lienz sowie zwischen Villach und Rosenbach wieder aufgenommen wird, sind an den Gleisen von Lienz nach Italien umfangreiche Bauarbeiten nötig. Stromlos waren Mittwochabend noch 500 Kelag-Kunden in Eisenkappel und dem Möll-, Drau- und Oberen Lesachtal. 240 Fachkräfte standen bis in die Abendstunden im Einsatz.

Lange wurde über Schutzbauten diskutiert - nichts ist passiert
Wütend ist man in Latschach bei Velden: Schon 1965 und 1966 sorgten Hochwasser für große Schäden, lange wurde über Schutzbauten diskutiert - nichts ist passiert. Und wieder kam das Wasser.

Großeinsatz im Lesachtal
Ein Großeinsatz läuft vor allem im Lesachtal, das nach wie vor teilweise von der Außenwelt abgeschnitten ist. „Am Mittwochnachmittag gelang es uns mit Unterstützung der Einsatzfahrzeuge, zumindest einen überwachten Pendelverkehr einzurichten“, sagt der Hermagorer Bezirkshauptmann Heinz Pansi: „Insgesamt wurden mehrere Hundert Hotelgäste mit ihren Fahrzeugen aus dem Tal eskortiert sowie einige Lesachtaler zurück ins Tal begleitet.“  Die Straßen ins Tal sind jedoch weiterhin nicht freigegeben. 

Bundesheer mit sieben Hubschraubern im Einsatz
Seit Mittwochfrüh unterstützen rund 90 Soldaten aus Kärnten die örtlichen Einsatzkräfte bei der Wiederherstellung der Infrastruktur, bei der Beseitigung von Vermurungen und bei der Instandsetzung der Stromversorgung. Im Raum Osttirol sind die rund 140 Soldaten des Bundesheeres zur Öffnung von Verklausungen sowie zur Befreiung von Gebäuden und Unterführungen von Schlamm und Geröll eingesetzt.

Sieben Hubschrauber des Bundesheeres unterstützen die Einsatzkräfte aus der Luft. In Kärnten sind vier Helikopter - ein Black Hawk, ein Agusta Bell 21, eine Alouette III sowie ein Bell OH-58; in Osttirol ein Black Hawk, ein Agusta Bell 212 und eine Alouette III, eingesetzt. Diese führen Erkundungs- sowie Transportaufgaben durch, versorgen die eingeschlossene Bevölkerung des Lesachtales mit Trinkwasser, Lebensmitteln und Notstromaggregaten und helfen beim Wiederaufbau von Stromleitungen und Masten.

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