"Geister-Feuerwerk"

Seegruben-Raketen sah fast niemand – Verletzte & Brände

Tirol
01.01.2010 11:10
Dichter Nebel zu Mitternacht über Innsbruck – damit wurde das höchstgelegene Feuerwerk auf der Seegrube zur "Geister-Show", die (fast) niemand sah. Die rund 25.000 Bergsilvester-Besucher ließen sie die Laune aber nicht verderben. Zwischenfälle mit Feuerwerkskörpern blieben auch beim Rutsch ins Jahr 2010 nicht aus.

Mit leichtem Regen hatten die Organisatoren des 15. Innsbrucker Bergsilvesters ja gerechnet. Nicht aber mit einer derart undurchdringlichen "Nebelsuppe", die über der Stadt hing und den bunten Feuerschein der Raketen regelrecht verschluckte. Zum Glück wird ein Großteil der 5.000 Raketen traditionell im Waltherpark in Hötting abgefeuert, sie waren in der Stadt einigermaßen sichtbar.

Warum wurde das Feuerwerk auf der Seegrube, das ohnehin kaum jemand sah, nicht einfach abgesagt? "Wenn die Feuerwerkskörper aufgebaut und scharf gemacht sind, müssen sie auch abgeschossen werden. Alles andere wäre sehr aufwändig", argumentiert Bernhard Vettorazzi vom Innsbrucker Stadtmarketing. Und immerhin werbe man seit Jahren mit dem "höchstgelegenen Feuerwerk", eine Absage sei fast undenkbar.

Die 20.000 bis 25.000 Besucher trösteten sich mit der erstmals präsentierten Lichtshow auf der Innbrücke, mit den Partyhits auf der Marktplatz-Bühne und mit  den Klängen der Band "Chevy 57" in der Maria-Theresien-Straße.

Polizei stellte 350 Knallkörper sicher
Die Polizei, die 52 Beamte in den Silvester-Einsatz schickte, spricht von einem geordneten Ablauf ohne besondere Zwischenfälle. Allerdings wurden rund 350 Knallkörper beschlagnahmt, zudem gab es mehrere kleinere Raufereien.

Zigarettenautomat gesprengt
Einen ziemlich dummen Einfall hatte ein unbekannter Täter in der Innsbrucker Kaiser-Franz-Joseph-Straße. Er steckte einen Feuerwerkskörper in den Ausgabeschlitz eines Zigarettenautomaten. Durch die Explosion wurde der Automat zerstört. Der Schaden beträgt rund 10.000 Euro.

16-Jähriger an Hand schwer verletzt
Wie verlief die Silvesternacht außerhalb der Landeshauptstadt? Den folgenreichsten Zwischenfall gab es in Rattenberg. Dort hantierte ein Lehrling mit einem pyrotechnischen Sprengkörper. Dieser explodierte plötzlich in der linken Hand des Jugendlichen. Das Opfer erlitt schwere Verletzungen an mehreren Fingern und wurde  in das  Krankenhaus Kufstein eingeliefert.

Verletzter in Wörgl
Ebenfalls beim Zünden eines Silvester-Knallers erlitt ein 29-jähriger Wörgler Verletzungen an der Hand. Nach Angaben der Polizei hatte der Mann im Innenhof einer Wohnanlage in Wörgl  einen "Kracher der Klasse II" zum Explodieren gebracht. Er wurde von der Rettung erstversorgt und ins Bezirkskrankenhaus Kufstein gebracht. Der 29-Jährige wurde wegen Übertretung des Pyrotechnikgesetzes angezeigt

In Ried im Zillertal "verirrte" sich ein Böller oder eine Rakete zum geparkten Auto eines Deutschen (29). Das Fahrzeug geriet im Bereich des Motorraums in Brand, Zeugen konnten mit einem Feuerlöscher das Schlimmste verhindern. In Zirl durchschlug eine Rakete die Seitenscheibe eines abgestellten Pkw.

Balkonbrände in Jochberg und Kirchberg
In Kirchberg und Jochberg (beide Bezirk Kitzbühel) mussten die Florianijünger ausrücken, um jeweils von Feuerwerken verursachte Balkonbrände zu löschen.

Bei dem Brand in Kirchberg standen insgesamt 45 Mann und sieben Fahrzeuge im Einsatz. Am Haus entstand Sachschaden in unbekannter Höhe, verletzt wurde niemand. In Jochberg hatte ein deutscher Urlauber ein durch eine Rakete ausgelöstes Feuer auf dem Balkon des Nachbarhauses beobachtet und die Einsatzkräfte alarmiert. 25 Mann der Freiwilligen Feuerwehr konnten die Flammen nach kurzer Zeit unter Kontrolle bringen.

von Andreas Moser (Tiroler Krone) und tirol.krone.at

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