Erneutes Beben

Mädchen drei Tage nach Tsunami aus Schutt gerettet

Ausland
02.10.2018 07:08

Wenige Tage nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe ist Indonesien von einem erneuten Beben erschüttert worden. Der Erdstoß hatte eine Stärke von 6,3 und ereignete sich vor der Insel Sumba. Am Dienstag hieß es, mehr als 1200 Menschen seien bei der Naturkatastrophe seit Freitag ums Leben gekommen - die Zahl könnte allerdings noch steigen. Nur wenige Menschen werden Tage nach dem Unglück aus den Trümmern gezogen - wie die 15-jährige Nurul (siehe Video oben), die lebendig in ihrem Zuhause begraben wurde und am Montag befreit werden konnte.

Die Opferzahl steigt nach dem heftigen Beben vom Wochenende mit anschließendem Tsunami weiter. Am Dienstag wurden 1234 Tote vermeldet, rund 100 Menschen gelten als vermisst. Die vom neuerlichen Erdbeben betroffene Insel Sumba liegt Hunderte Kilometer südlich der Insel Sulawesi, die vergangenen Freitag schwer verwüstet wurde.

15-Jährige überlebte unter Trümmern
Doch es gab auch einige positive Nachrichten aus dem Inselstaat: Drei Tage nach dem Tsunami konnte Nurul (15) aus den Trümmern ihres Zuhauses gerettet werden, das eingestürzt war. Sie war von Schlammfluten umschlossen, ihre Beine waren eingeklemmt. Das Mädchen musste neben der Leiche ihrer Mutter und Nichte ausharren, die neben dem Teenager gestorben waren.

Mann aus Schutt gerettet
In der Stadt Palu wurde ebenfalls noch am Montag ein Überlebender aus dem Schutt eines eingestürzten Hauses gezogen. Der Mann namens Sapri Nusin wurde aus der Ruine eines Regierungsgebäudes gerettet, wo er seit Freitagabend verschüttet war. 
Die Behörden veröffentlichten am Dienstag ein Video, das die Rettung zeigt. Darauf ist zu sehen, wie Nusin von einem Helfer gefragt wird: „Kannst Du gehen?“ Die Antwort: „Ja, aber ich bin sehr durstig.“ Anschließend wurde er zu einem Krankenwagen gebracht.

34 Bibelschüler von Schlammlawine getötet
Indes wurden unter den Trümmern einer zerstörten Kirche auf der Insel Sulawesi 34 tote Bibelschüler gefunden. Die Opferzahl könnte noch steigen, weil eigentlich 86 Bibelschüler als vermisst gemeldet worden waren. 

Die Bibelschüler kamen im Jonooge Church Training Centre im bergigen Bezirk Sigi Biromaru südöstlich von Palu ums Leben. Die Kirche wurde nach dem Erdbeben von einer Schlammlawine verschüttet. Die Arbeit der Rettungskräfte gestaltete sich schwierig: Die Gegend ist abgelegen und kann nur durch einen rund eineinhalbstündigen Fußmarsch erreicht werden.

Rot-weiß-rote Hilfe in Höhe von einer Million Euro
Finanzielle Hilfe wird auch aus Österreich kommen. Unter dem Motto „Wer rasch hilft, hilft doppelt“ will Karin Kneissl eine Million Euro zur Verfügung stellen. Der entsprechende Beschluss soll noch diese Woche im Ministerrat erfolgen. „Der dringendste Hilfsbedarf besteht derzeit an sauberem Trinkwasser, Lebensmitteln und Babynahrung, Notunterkünften und Schutzeinrichtungen für Kinder“, so Kneissl. Die Mittel sollen aus dem Auslandskatastrophenfonds kommen.

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