Glauben oder leben

In der moralischen Bredouille: „Kindeswohl“

Kino
29.08.2018 12:59

Als Familienrichterin am Londoner High Court wird Fiona May (Emma Thompson) mit einem besonders heiklen Fall befasst, der zur Kollision von Macht, Moral und Rechtssprechung führt und die Grenzen von Glauben und Medizin aufzeigt.

Ein noch nicht volljähriger junger Mann (Fionn Whitehead, „Dunkirk“) wird sterben, wenn er keine lebensrettende Bluttransfusion bekommt. Doch genau das verbietet ihm seine Religion. Mays Fokus liegt stets auf dem Wohl des Kindes („Children‘s Act“). Dass sie ihr Mann (Stanley Tucci) just im Moment schwierigster Entscheidungsfindung mit seinem Wunsch nach einem außerehelichen Verhältnis konfrontiert, kostet May zusätzlich Kraft.

Der britische Regisseur Richard Eyre fesselt uns vollends mit seinem bewegenden und erstklassig besetzten Drama. Wie Oscar-Preisträgerin Emma Thompson in dieser Adaption eines Romans von Ian McEwan anhand von kleinsten mimischen Regungen und Gesten seelischen Aufruhr und innere Einsamkeit erahnen lässt und ihre sonst so kontrollierte Existenz feine Risse bekommt, ist die Tour de Force einer Frau zwischen Intelligenz, Herz und Scharfsinn, der nur einmal - einen Kuss lang - die professionelle Distanz abhandenkommt.

Kinostart von „Kindeswohl“: 31. August.

Christina Krisch, Kronen Zeitung

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