Nach Larnaka-Desaster

Sturm: „Das war eine echte Frechheit von uns!“

Fußball International
17.08.2018 07:54

„Das war eine echte Frechheit von uns!“ In der 3. Quali-Runde zur Europa League war Sturm chancenlos. AEK Larnakas „Fremdenlegion“ kam nach Blitztor verdient weiter. Noch nie hat ein österreichisches Team höher in Zypern verloren. 

Die internationale Saison ist für Österreichs Cupsieger beendet - nach einer rabenschwarzen Nacht auf Zypern und einer peinlichen 0:5-Abfuhr scheiterte Sturm wie im Vorjahr in der 3. Quali-Runde der Europa League an AEK Larnaka. Während 4000 zypriotische Fans nach 90 Minuten in der Open Air Arena den verdienten Play-off-Einzug ihrer „Fremdenlegion“ bejubelten, begannen die 200 Sturm-Schlachtenbummler mit der Analyse, wurde fassungslos diskutiert, wie lange es nach dem Großumbruch für das neue Team dauern wird, bis Sturm wieder Sturm ist.

Bei der Chefetage der Blackies gab’s dicke Luft! „Diese Art von Fußball kenne ich nicht von Sturm“, schäumte Sportchef Günter Kreissl, „diese Leistung ist megaenttäuschend und das Ergebnis war korrekt. Was wir gezeigt haben, reicht nicht annähernd für unsere Ansprüchen. Es gibt jetzt Dinge, die wir ändern müssen. Köpfe werden aber keine rollen!“ „Keine Entschuldigung!“

Vogel unendlich traurig
„Ich bin unendlich traurig“, knirschte Coach Vogel, „bisher hat keine einzige Halbzeit   gereicht, um in Europa etwas zu erreichen Wir wurden völlig verdient gnadenlos mit 0:5 abgeschossen. Es ist halt das rausgekommen, was wir investiert haben. Da lasse ich keine Entschuldigungen gelten. Ich muss nur sagen: Männer, aufwachen!“ Nachsatz: „Ich übernehme die volle Verantwortung.“

Markus Lackner schluckte: „Das war eine echte Frechheit von uns! Wir können uns nur bei allen Fans entschuldigen. Es ist eine Kopfsache. Man will zwar -  aber im Moment geht nichts. Wir müssen uns jetzt aus dieser Abwärtsspirale rauskämpfen.“ „Unterirdisch“ „Das war eine unterirdische Leistung“, war auch Kapitän Lukas Spendlhofer erschüttert. „Nach der roten Karte sind wir auseinandergebrochen. Mir fehlen die Worte. Jetzt muss sich jeder von uns selbst hinterfragen und endlich beginnen, seinen Mann zu stehen.“

Nach Ausschluss für Lovric zerfiel Sturm in tausend Teile
Kapitän Hierländer gesperrt, Goalie Siebenhandl  verletzt - Coach Vogel war zu Umstellungen gezwungen. Mit Tobias Schützenauer schickte er den U21-Nationalteamkeeper zur Europacuppremiere, dazu Lackner als Mittelfeldabsicherung. Links hinten sicherte Thomas Schrammel ab, im Dreimann-Angriff durfte Raphael Obermair ran. Im Gegenzug brachte AEK mit Tete und Mojsov gegenüber dem 2:0-Sieg in Graz zwei frische Kräfte - und begann ohne (!) Spieler aus Zypern.

Sturm-Tor aberkannt
Das schnelle Tor, um das die Sturm-Fans beteten, fiel schon nach acht Minuten - leider auf der falschen Seite: Nach Maresic-Fehlpass ging der Mazedonier Trickovski (der schon in Graz getroffen hatte) durch, umspielte trickreich Goalie Schützenauer und drehte Sturm mit dem 0:1 frühzeitig das Licht ab. Zwei Minuten nach dem kalten Guss jubelte Sturm: Ein Schrammel-Schuss aus der Distanz landete im langen Eck - doch Referee Valeri sah ein Abseits von Obermair und annullierte den Ausgleich. Eine enge Entscheidung!

Nachdem auch ein Giannou-Tor (41., Abseits) aberkannt wurde, verlor AEK-Coach Iraola die Nerven und musste auf die Tribüne. Dort sah er dann, wie sein Team nach einem Ausschluss gegen Lovric (51.) Sturm durch Jorge (Elfer nach Schützenauer-Foul), Florian (86.)  und einen Doppelschlag von Trickovski (65., 80.) so richtig auseinandernahm.

Volker Silli, Larnaka, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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