Lauf-Event am Sonntag

Vienna City Marathon: Visionen und Geschichten

Sport-Mix
17.04.2018 12:58

Visionen, Geschichten, Dimensionen! Seit seiner Premiere 1984, als sogar die tschechische Lauflegende Emil Zatopek beim Start auf dem Rathausplatz zugegen war und Bürgermeister Dr. Helmut Zilk den Startschuss abfeuerte, hat der Marathon in Wien bis zu seiner 35. Auflage an diesem Sonntag endlose Historien geliefert…

Mal lief das Teilnehmerfeld zwei Minuten frueher als geplant weg, weil der Startschuss aus der Kanone „Maria Theresia“ aus Versehen zu früh abgefeuert wurde, ein ander Mal war eine Schranke auf der Stadionallee geschlossen, konnte aber in buchstäblich letzter Sekunde noch für die Spitze geöffnet werden, dann gab es auf den Ring ein Chaos, als die Spitze des Halbmarathons mit dem Marathonfeld zusammentraf - und Susanne Pumper nach eigenen Angaben über ein Motorrad stürzte. „Ich bin sogar gestanden und über ein Motorrad gefallen!“ Veranstalter Wolfgang Konrad gestand: „Ich hatte beim Zusammentreffen der Läufer Bauchschmerzen. Das darf nicht wieder passieren!“

Weltstars wie Haile Gebrselassie oder Paula Radcliffe waren in Wien am Halbmarathon-Start, an diesem Sonntag läuft sogar mit Dennis Kimetto der aktuelle Marathon-Weltrekorder die 42,195-km-Distanz, da geht die Spitze auf Jagd nach dem Streckenrekord, den seit 2014 Getu Feleke mit 2:05:41 hält, eine Marke, die nur schwer zu unterbieten sein wird.

Geschichten also ohne Ende, die bei einer Pressekonferenz vor dem Riesenrad am Dienstag zu Tage kamen, als Veranstalter Wolfgang Konrad und Organisationsleiter Gerhard Wehr auf alte Zeiten zurückblickten. Karel David gewann etwa 1992 in zu kleinen Schuhe, kam mit Blutblasen an beiden Füßen ins Ziel: „Es war unglaublich brutal!“, sagte er der „Kronen Zeitung“, die titelte: „Sieg mit blutigen Füßen - Schuh war Nummer zu klein!“

Ein ander Mal gewann der Tempomacher, und zwar 2000. Der Kenianer Willy Cheruiyot sollte für Simon Bor Tempo machen, lief aber durch und markierte mit 2:08:48 Streckenrekord. Simon Bor wurde Zweiter. 2001 war erstmals der Start vor der UNO-City, so lieferte der VCM erstmals die Bilder von der Läufermasse auf der Reichsbrücke - ein Bild, das zum Markenzeichen des VCM werden sollte. Ein Bild, das auch Hans Dichand als Herausgeber der „Kronen Zeitung“ ganzseitig auf die Titelseite seiner „Krone“ platzierte, dazu mit sieben Seiten Bildberichte im Blattinneren.

Oder ein Rückblick auf 2006! Da gab es einen sensationellen Zieleinlauf im Halbmarathon, in dem Triathlon-Olympiasiegerin Kate Allen offiziell zeitgleich vor Andrea Mayr in 1:14:24 gewann. Aber 15 Hundertstel war der letztendlich Vorsprung von Kate Allen. Ein anderes Herzschlagfinale! Dagmar Rabensteiner egalisierte 2002 mit 2:35:42 auf die Sekunde den Marathon-Rekord, sie hätte aber die Zeit unterbieten müssen, um eine Rekordprämie von 7000 Euro zu bekommen. Schliesslich zahlte Wolfgang Konrad freiwillig die Hälfte der Prämie.

2010 gab es den Super-Gau für den Marathon. Die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull, die halb Europa in ein Chaos gestürzt hatte, löste auch eine Art Beben für den VCM aus. Tausende von Läufern verpassten deswegen ihre Flüge nach Wien.

Olaf Brockmann, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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