Gab es Komplizen?

Briefbomben-Opfer Loley will neue Ermittlungen

Österreich
29.08.2009 11:43
Briefbomben-Opfer Maria Loley hat einem Medienbericht zufolge bei der Staatsanwaltschaft Graz die Neuaufnahme der Ermittlungen beantragt. Die ehemalige Flüchtlingshelferin, die im Oktober 1995 Opfer eines Briefbombenattentats wurde, bezweifelt, dass Franz Fuchs ein Einzeltäter war.

Wie der mittlerweile verstorbene Wiener Altbürgermeister Helmut Zilk stützt Loley ihre Zweifel laut dem Nachrichtenmagazin "profil" auf die Aussagen des Ex-Sonderermittlers Rudolf Huber. Für Loley steht außer Frage, dass der vom Gericht als Einzeltäter bezeichnete Bombenbauer Fuchs Mittäter gehabt habe: "Ich mache das nicht, weil ich es irgendwie interessant finde, sondern weil ich die ganze Zeit unter der Unwahrheit gelitten habe, dass Fuchs ein Einzeltäter gewesen sein soll." Bei der Einzeltäter-Theorie handle es sich um "Geschichtsfälschung".

Ex-Ermittler Huber war zur Überzeugung gelangt, das "wahre Bombenhirn" ausgeforscht zu haben. Im Verdacht steht ein einschlägig bekannter Rechtsextremist, der regen Kontakt zu Fuchs gepflegt haben soll. Sein Anwalt beschuldigt nun die Grazer Justiz, "Scheinermittlungen" geführt zu haben.

Anschlagsserie forderte vier Todesopfer
Die Fuchs zugerechnete Anschlagsserie hat zwischen 1993 und 1997 vier Todesopfer und 15 teils Schwerverletzte gefordert. Bei seiner Verhaftung 1997, zufällig am ersten Tag der Rasterfahndung nach dem Briefbomber, wurde er mit einer Bombe im Auto erwischt. Fuchs zündete sie und sprengte sich beide Hände weg. Der zwei Jahre später zu lebenslänglicher Haft Verurteilte erhängte sich im Jahr 2000 mit einem Stromkabel in seiner Zelle.

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