Blutige Tragödie

Bauer tötet Freundin und begeht Selbstmord

Österreich
31.01.2009 18:20
Beziehungsschwierigkeiten und Finanzprobleme haben in Tiefenbach im Waldviertel (NÖ) eine blutige Tragödie ausgelöst: Der Täter, ein 52-jähriger Bauer, tötete seine 48-jährige Lebensgefährtin mit einer Faustfeuerwaffe, dann zündete er eine Scheune an und beging Selbstmord. Die Leiche des Mannes wurde am Samstag in stark verkohltem Zustand in dem Gebäude entdeckt.

"Feuer, Feuer! Schnell, deine Scheune brennt!" Aufgeregt stürmte ein Nachbar in das Haus eines 52-jährigen Bauern. Dann prallte er entsetzt zurück: Er war über die Leiche einer 48-Jährigen gestolpert. Die Waldviertler Lebensgefährtin des Bauern war mit einem Kopfschuss getötet worden. Danach begab sich der Mann zu einem schräg gegenüberliegenden Anwesen, zündete es an und verübte Selbstmord.

Während die zur Hilfe gerufenen Feuerwehrleute aus Kautzen die Flammen bekämpften, suchten Polizisten vorerst nach dem Landwirt. "Anfangs dachten wir, dass der Mann mit seinem Auto oder dem Traktor geflüchtet sein könnte", so Feuerwehr-Vizekommandant Harald Blei. Doch die Fahrzeuge des Bauern standen noch in der Scheune.

Bilder vom Ort des Dramas in der Infobox!

"Da Flammen aus dem Brandherd schlugen, war es für die Tatortexperten zunächst unmöglich, nach der Leiche zu suchen", so Chefermittler Leopold Etz vom NÖ-Landeskriminalamt. Erst am Samstag konnte der Tote dann geborgen werden. Aufgrund des stark verkohlten Zustandes der Leiche sei es nicht mehr mit Bestimmtheit möglich zu eruieren, ob sich der 52-Jährige selbst erschoss oder in den Flammen umkam. Die Polizei ging aber davon aus, dass der Mann die Waffe gegen sich selbst richtete. Es werde noch eine DNA-Untersuchung sowie ein Abgleich mit zahnärztlichen Unterlagen zwecks Identifizierung durchgeführt.

Die Leiche des Mannes wurde in jenem Teil des Wirtschaftsgebäudes gefunden, der am stärksten gebrannt hatte. Vermutlich hatte der 52-Jährige darin gelagertes Stroh angezündet und so die Flammen verursacht. Neben der Leiche wurde die Faustfeuerwaffe des Mannes gefunden.

Dass der Mann, der auch eine Geflügelfarm mit tausenden Hühnern betrieben hat, Finanzprobleme hatte, war zumindest Ortsgespräch. Seit Weihnachten soll der geschiedene Vater zweier Töchter, Beziehungsschwierigkeiten mit seiner Freundin gehabt haben.

Täter "hat Trennung nicht wahrhaben wollen"
Oberst Ernst Schuch, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich (LKA NÖ), erläuterte auch das Motiv für die Bluttat: Die 48-Jährige wollte sich von ihrem Lebensgefährten trennen. Als sie ihre Sachen packen wollte, habe der Mann ihr im Schuppen des Einfamilienhauses in den Kopf geschossen. Das Opfer starb an den Folgen eines Steckschusses, der die linke Hinterhauptregion traf, teilte die Polizei Samstagnachmittag mit. "Er hat die Trennung nicht wahrhaben wollen", so Schuch. 

Die Frau selbst habe in Heidenreichstein (Bezirk Gmünd) gelebt und ihren Lebensgefährten mehrmals pro Woche besucht. Die 48-Jährige wurde bereits in der Nacht auf Samstag obduziert, berichtete Schuch.

Von Christoph Matzl und Doris Vettermann, Kronen Zeitung, und krone.at

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