Dioxin-Skandal

Bis zu 150 Tonnen des irischen Fleischs in Wien

Wien
12.12.2008 17:40
Die Tests des möglicherweise mit Dioxin belasteten irischen Schweinefleischs in Wien und weiteren Bundesländern sind bereits angelaufen, sollen allerdings noch einige Tage dauern. Grund ist das komplexe Analyse-System, bei dem die Produkte zunächst in Flüssigkeit umgewandelt werden müssen. Im Anschluss wird die giftige Dioxin-Substanz - wenn vorhanden - mittels Gas herausgefiltert. Alle betroffenen Bundesländer betonten am Freitag, dass von den 180 Tonnen keine möglicherweise belasteten Produkte in den Handel gekommen seien. Die größte Menge - knapp 150 Tonnen - dürfte an das Wiener Traditionsunternehmen Radatz geliefert worden sein.

22 Tonnen tiefgekühlte Ware aus Irland wurden in Oberösterreich gesperrt, in der Steiermark fand man rund zehn Tonnen. Der Tiroler Fleisch- und Wurstfabrikant Handl Tyrol berichtete über knapp eine Tonne gelieferte Sauenschultern. Radatz-Chef Franz Radatz war am Freitag telefonisch nicht erreichbar. Nach Berechnungen dürften in seinem Unternehmen knapp 150 Tonnen problematisches Schweinefleisch gelandet sein. Laut Gesundheitsministerium waren insgesamt nur vier Betriebe in Österreich betroffen.

Radatz versichert: "Waren wurden noch nicht verarbeitet"
Die Waren seien noch gar nicht verarbeitet worden und befänden sich noch im Lager, hieß es bei Radatz. Grund für den Zukauf ausländischer Produkte sei die Verfügbarkeit. Man kaufe nur bestimmte Teile aus dem Ausland zu, die nicht ausreichend am heimischen Markt verfügbar seien. Bezogen wurde die irischen Waren dabei über Partner aus Deutschland, mit denen die Wiener Firma bereits lange zusammenarbeitet.

Ob eine Dioxin-Belastung vorliegt, können die vom Umweltbundesamt beauftragten Tester frühestens kommende Woche feststellen. Anders als die Unternehmer und die Bundesländer, berichtete das Gesundheitsministerium am Donnerstag von in den Handel gelangter Ware, die bereits verzehrt worden war. Problematisch ist, dass die Waren bereits im September hergestellt wurden. Irland hatte die Kontaminierung allerdings erst Wochen später entdeckt und am 6. Dezember einen Alarm über das Schnellwarnsystem der EU (RASFF) weitergegeben. Über Deutschland kam drei Tage später die Warnung, dass von der Bundesrepublik irisches Fleisch auch nach Österreich weitergeliefert wurde.

Entwarnung durch die EU: "Keine gesundheitliche Gefahr"
Jetzt ist jedenfalls kein verdächtiges Schweinefleisch mehr in den Supermarktregalen, so das Gesundheitsministerium. Verbraucher, die befürchten, Fleisch mit zu hohen Dioxin-Werten verspeist zu haben, müssten sich keine Sorgen machen. Laut der Risikobewertung durch die EU-Lebensmittelbehörde gibt es wegen der geringen Überschreitung keine gesundheitliche Gefahr.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele