Attentat geplant

Belgien: Mutmaßliche Al-Kaida-Kämpfer verhaftet

Ausland
11.12.2008 18:56
Die belgischen Sicherheitsbehörden haben möglicherweise einen Selbstmordanschlag vereitelt. Die Staatsanwaltschaft meldete am Donnerstag die Festnahme von 14 mutmaßlichen Al-Kaida-Anhängern. Unter ihnen sei auch ein belgischer Staatsbürger, der nach einer Kampfausbildung in Afghanistan und Pakistan zu einem Attentat entschlossen gewesen sei. Als mögliche Ziele kämen neben Afghanistan und Pakistan auch Belgien oder Europa infrage. Der Rundfunksender RTBF berichtete am Nachmittag auf seiner Internetseite jedoch unter Berufung auf Justizkreise, dass der zweitägige EU-Gipfel das Anschlagsziel sein hätte können.

Die Ermittler hätten wegen des EU-Gipfels am Donnerstag und Freitag handeln müssen, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Die Polizei habe 17 Anwesen in Brüssel und Lüttich durchsucht. Dabei seien Computer und anderes Beweismaterial, aber keine Waffen oder Sprengstoff beschlagnahmt worden.

Abschiedsvideo war bereits gedreht
Den Ermittlern zufolge schlossen sich vier Belgier Ende 2007 einer Gruppe an, die Verbindungen zur Extremistenorganisation Al Kaida unterhält. Mehrere Mitglieder, die die Kampfausbildung absolviert hätten, seien Anfang des Monats nach Belgien zurückgekehrt. Der als Selbstmordattentäter ausgewählte Mann habe für die Tat Grünes Licht erhalten und sich bereits von seinen nächsten Angehörigen verabschiedet. Der Mann hatte bereits ein Abschiedsvideo für seine Frau und Kinder aufgenommen, hieß es.

Die Festgenommenen gehören nach dem Bericht der flämischen Zeitung "De Standaard" sämtlich dem Umfeld von Malika al-Aroud an, der Witwe von Abdessatar Dahmane. Dahmane hatte kurz vor dem Anschlag auf das New Yorker World-Trade-Center am 11. September 2001 den gemäßigten Afghanen-Führer und Taliban-Gegner Ahmed Schah Massud bei einem Selbstmord-Attentat getötet.

Regierung sieht sich bestätigt
Die Regierung wertete die Festnahmen als nachträgliche Bestätigung für den erhöhten Terroralarm, den sie im vergangenen Jahr in der Weihnachtszeit ausgerufen hatte. "Ich nehme sehr ernst, was geschehen ist", sagte Premierminister Yves Leterme am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. Der Zugriff sei wirkungsvoll gewesen und zeige, dass manche Sicherheitsvorkehrungen wirklich nötig seien.

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