Dioxin-Belastung

Verseuchtes irisches Fleisch in der Steiermark

Steiermark
12.12.2008 17:08
Der Skandal um dioxinbelastetes Schweinefleisch aus Irland betrifft auch die Steiermark. Laut Gesundheitsministerium waren vier österreichische Betriebe mit 180 Tonnen möglicherweise kontaminiertem Fleisch beliefert worden. Die Lebensmittelaufsichtsbehörden waren daraufhin angewiesen worden, die Firmen in der Steiermark, in Tirol, Wien und Oberösterreich unverzüglich zu untersuchen. Mittlerweile gab's Entwarnung: Das Fleisch sei zwar auch in die Steiermark geliefert worden, aber nicht am steirischen Markt gelandet.

Österreichweit sei dennoch ein sehr geringer Anteil des Fleisches bereits verarbeitet und an Geschäfte weiterverkauft worden, sagte Ulrich Herzog, zuständiger Bereichsleiter des Gesundheitsministeriums, am Donnerstag. Ein Teil des Schweinefleisches aus Irland sei auch in den österreichischen Handel gelangt und damit auch verzehrt worden.

"Niemand zu Schaden gekommen"
Eine Gefahr für Verbraucher schließt das Gesundheitsministerium aber aus. Die EU-Lebensmittelbehörde habe Entwarnung gegeben. "Es ist nicht davon auszugehen, dass jemand Schaden genommen hat", betonte der Bereichsleiter. Dioxin sei zwar grundsätzlich eine krebserregende Substanz - die geringen Mengen, die in dem Schweinefleisch vermutet werden, seien allerdings unbedenklich.

Großteil wurde nicht in Geschäfte geliefert
Das möglicherweise kontaminierte Fleisch sei zum Großteil nicht aus den vier Verarbeitungsbetrieben in Wien, Tirol, Oberösterreich und der Steiermark ausgeliefert worden. Die Waren wurden gesperrt, Proben befinden sich nun bei der Untersuchung, die einige Tage dauern könne. Ob es tatsächlich eine Dioxin-Belastung gebe, muss laut Ulrich erst festgestellt werden. Nur zehn Prozent der Waren aus Irland seien tatsächlich belastet, zurückgezogen wurden jedoch alle Produkte aus dem fraglichen Zeitraum, erklärte er.

Export aus Irland seit 6. Dezember bekannt
Ein weiterer Teil des Fleisches, das über Deutschland nach Österreich importiert wurde, sei nach der Verarbeitung wieder exportiert worden, so der Bereichsleiter. Diese Information sei über das Schnellwarnsystem der EU (RASFF) weitergegeben worden. Dass belastete Schweinefleischhälften aus Irland exportiert worden war, ist den Behörden seit 6. Dezember bekannt. Die erhöhte PCB-Konzentration als Indikatoren für die Dioxinkontamination wird auf verseuchtes Futtermittel zurückgeführt. Über die Importe nach Österreich wurde am Mittwoch informiert.

Nulltoleranz für krebserrengende Stoffe
Da Dioxin ein krebserregender Stoff sei, gelte in Österreich eine Nulltoleranz im Piktogramm-Bereich - dies sei auch der Grund für die Sperre der Waren, so Herzog. In den Proben in Irland war ein bis zu 200-fach erhöhter Wert nachgewiesen worden. Die betroffene Menge von 180 Tonnen sei, verglichen mit der pro Jahr verzehrten Schweinefleischmenge von rund 500.000 Tonnen, sehr gering.

Schlacht- und Verkaufsverbot aufgehoben
Das wegen des Dioxin-Skandals verhängte Schlachtverbot für irische Schweine ist am Donnerstag wieder aufgehoben worden. Laut dem irische Rundfunksender RTE unterzeichneten das Landwirtschaftsministerium und die Industrie eine entsprechende Vereinbarung. Die Regierung rief zudem einen 180-Millionen-Euro-Fonds für Kompensationszahlungen an Bauern ins Leben. Damit sollten Landwirte und Unternehmer entschädigt werden, die wegen des Schlacht- und Verkaufsverbots Einbußen hatten. Seit Mittwochabend ist der Verkauf von Schweinefleisch wieder erlaubt, mit der Verarbeitung wurde zum Teil bereits wieder begonnen.

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