Generalsanierung

Grazer Observatorium Lustbühel runderneuert

Steiermark
10.12.2008 19:15
Um rund 730.000 Euro wurde das Grazer Observatorium Lustbühel runderneuert. Seit 2006 wurden Fassade und Flachdach des rund 30-jährigen Gebäudes gedämmt, Fenster, Heizung sowie Elektroinstallationen und Brandschutz erneuert und die Kuppeln ausgetauscht. Im Gebäude befindet sich unter anderem die leistungsfähigste Satellitenlaseranlage der Welt, ein Teleskop zur Suche nach extrasolaren Planeten sowie eine Satellitenbodenstation für Kommunikations- und Wellenausbreitungsexperimente.

Forscher von TU Graz, Universität Graz und dem Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften nutzen gemeinsam das Observatorium Lustbühel. Nun ließen TU Graz und Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) das Gebäude sanieren. Erbaut wurde das Grazer Observatorium mit seinen 450 Quadratmetern Nettonutzfläche im Jahr 1976. Nach mehr als 30 Jahren wurde die thermische Isolierung des Baus notwendig, der ursprünglich lediglich für den Betrieb im Sommer ausgerichtet war.

"Beste Laseranlage der Welt"
Unter den Kuppeln mit je fünf Metern Durchmesser verbirgt sich ein "Instrumentarium" der Superlative: Beispielsweise die Sende- und Empfangseinheit der laut TU Graz "besten Laseranlage der Welt", mit der Wissenschafter Satellitenbahnverfolgung betreiben. Oder ein Teleskop der Universität Graz, das der Suche und Beobachtung von extrasolaren Planeten dient. Während sich die Kuppeln früher nur mühsam hydraulisch öffnen ließen, bewegt nun eine elektronische Steuerung die moderne Fieberglas-Konstruktionen am Dach des Observatoriums völlig vibrationsfrei. Für die Forscher bedeute das verbesserte Arbeitsbedingungen, die exaktere Messungen erlauben, heißt es vonseiten der TU Graz.

Kontroll- und Messstation
Die TU Graz, die das Gebäude an IWF und Uni Graz untervermietet, ist mit Instrumenten des Instituts für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation vertreten: Das Institut betreibt am Observatorium eine Satellitenbodenstation, die als zentrale Kontroll-und Mess-Station für Kommunikations- und Wellenausbreitungsexperimente (vor allem im Auftrag der ESA) im Einsatz ist.

Zeitlaboratorium
Weiters betreibt das Institut am Lustbühel ein Normalfrequenz- und Zeitlaboratorium, das unter anderem die genaue Zeit für die Satellitennavigation wie etwa für das europäische Navigationssystem "Galileo" bereitstellt. Das an der TU Graz entwickelte Satellitenzweiwegverfahren hat sich hier als die genaueste Methode etabliert. Mit einem speziellen mobilen Satellitenterminal werden die in Europa verteilten Stationen daher regelmäßig von Graz aus kalibriert.

Symbolbild

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark



Kostenlose Spiele