Fürst in Wien
Albert II. von Monaco zu Besuch bei Gusenbauer
"Der Kanzler hat erläutert, wie es zu verstehen ist, dass die SPÖ künftig für Volksabstimmungen zu grundlegenden Vertragsänderungen eintritt", sagte der außenpolitische Berater des Kanzlers, Bernd Wrabetz. Nähere Angaben machte er nicht. Auch über den Umgang mit der "Vertrauenskrise in Europa" nach dem irischen "Nein" zum Vertrag von Lissabon sei gesprochen worden. Monaco ist nicht Mitglied der Europäischen Union, mit dem amtierenden EU-Ratsvorsitzland Frankreich aber eng verbunden und zunehmend Europa-interessiert. Das Fürstentum soll auch Mitglied bei Staatschef Nicolas Sarkozys Prestigeprojekt einer Mittelmeerunion werden.
"Interessensparallele" bei Bankgeheimnis
Mit Österreich verbindet den Stadtstaat an der Cote d'Azur, der sein Image als Steueroase endlich loswerden möchte, das Festhalten am Bankgeheimnis. Diese "Interessensparallele" sei daher auch gestreift worden, beide Staaten stünden unter "ähnlichem Druck", so Wrabetz. Auch die Olympischen Spiele in Peking sowie deren politische Dimension erörterten Gusenbauer und der monegassische Regent.
Ob Fürst Albert II., der selbst als Bobfahrer mehrfach an Olympischen Spielen teilgenommen hatte, nach dem Vorgehen Pekings in Tibet einen Boykott der Eröffnungsfeierlichkeit erwägt, konnte der außenpolitische Berater des Kanzlers nicht sagen. Bei Bundespräsident Fischer standen die EURO, Klimafragen und der EU-Reformvertrag im Mittelpunkt.
Unterstützung bei Kandidatur für Sitz im UNO-Sicherheitsrat
Der Staatssekretär im Außenamt, Hans Winkler, traf entgegen vorheriger Ankündigung nicht Fürst Albert II., sondern den Gesandten für die Außenbeziehungen Monacos, Franck Biancheri. Biancheri habe Österreich die Unterstützung Monacos bei der Kandidatur für einen nicht-ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat zugesagt, gab ein Sprecher des Außenministeriums bekannt.
Der nach dem Vatikan zweitkleinste Staat der Welt ist erst seit 1993 Mitglied der UNO. Auch das Gespräch Winklers mit Biancheri - der vor seiner Ernennung zum "Außenminister" am 20. Juni Präsident der monegassischen Kammer für Wirtschaftsförderung war - drehte sich neben Bankgeheimnis und Post-Kyoto-Prozess um den Barcelona-Prozess der EU bzw. dessen Nachfolgemodell Mittelmeerunion.
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