„Verzögerungseffekt“

Anschober: Höhepunkt „Mitte April bis Mitte Mai“

Politik
27.03.2020 08:14

Gesundheitsminister Rudolf Anschober erwartet, dass Österreich der Höhepunkt der Coronavirus-Infektionen noch bevorsteht. „Je erfolgreicher wir sind, desto geringer ist der Peak, aber desto länger dauert es auch, bis alle Erkrankungen stattfinden. Ich gehe von einem Zeitfaktor irgendwo zwischen Mitte April bis Mitte Mai aus“, sagte Anschober Freitagfrüh. Schon davor droht freilich im Pflegebereich eine „Akutsituation“ durch mögliche Ausfälle von ausländischem Pflegepersonal.

Der Minister äußerte sich im ORF-Radio vor der Zwischenbilanz der Regierung über die gesetzten Maßnahmen. „Es wird aktuell keine Entscheidungen über neue Maßnahmen geben, dazu ist auch die Erfahrung noch viel, viel zu klein, was die Auswirkungen der bisherigen Maßnahmen betrifft.“ Eine professionelle Bewertung erwartet Anschober kurz vor Ostern.

„Verzögerungseffekt von zehn bis 14 Tagen“
„Wir haben einen Verzögerungseffekt von zehn bis 14 Tagen, was die Wirkung der Maßnahmen betrifft. Ab dann sollten wir sie in der Statistik auch sehen.“ Die Zuwächse bei den Infektionen sollten „jetzt dramatisch sinken“ und danach auch „die Zahlen runtergehen“, sagte Anschober. „Wichtig ist, dass wir dann nicht einen Tag auf den anderen die Maßnahmen beenden. Wenn dann wieder die Steigerungsraten nach oben gehen, wäre alles vorher umsonst gewesen.“

Pflege: „Akutsituation“ in wenigen Wochen
Wegen möglicher Ausfälle von ausländischem Pflegepersonal in wenigen Wochen droht unterdessen schon zuvor eine „Akutsituation“. Derzeit gebe es in den Bundesländern nur wenige Akutfälle, es sei jedoch zu erwarten, „dass eine derartige Akutsituation in zwei, drei Wochen eintreten kann“, sagte Anschober. Deswegen werde ein „konkretes Ersatzangebot“ erarbeitet.

Österreich bereite sich „sehr konkret“ vor, welche Personen an welchem Ort ersatzweise einspringen könnten. Priorität sei dabei das „Beibehalten der Pflege zu Hause“, so Anschober. Wie viele der 33.000 Pflegebedürftigen, die auf 24-Stunden-Betreuung angewiesen sind, dann nicht zu Hause bleiben können, ist laut Anschober noch nicht bekannt. „Es hängt stark mit Maßnahmen unserer Nachbarländer zusammen, was die Grenzschließungen betrifft. Unser Ziel ist ja, dass wir Ausnahmegenehmigungen erhalten.“ Die meisten Mitarbeiter hätten jetzt verlängert.

Mehr als 7000 Infektionen, 59 Tote
Am Freitagvormittag gab es 7129 Infektionen in Österreich, 59 Menschen sind bisher an dem Virus verstorben. Seit 16. März gelten Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen, Schul- und Geschäftsschließungen.

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