Schwindel aufgeflogen

Zeitung nimmt Werbebild und sagt, es sei Josef B.

Österreich
17.10.2019 17:01

Der Fall Ruinerwold treibt seltsame Blüten. Auch medial kommt es im Zuge der Berichterstattung rund um den mutmaßlichen Entführungsfall immer wieder zu durchaus amüsanten Konstruktionen. Den Vogel hat nun allerdings Wolfgang Fellners Klatschportal „oe24“ abgeschossen. Auf der Website prangte am Donnerstag eine Collage, die scheinbar ein Foto des hauptverdächtigen Wieners Josef B. enthielt - allein, er war es nicht. Es handelte sich schlicht um ein Sujetbild.

Offenbar wollte man in der Redaktion der Gratiszeitung „Österreich“ seinem Online-Auftritt „oe24“ einen kleinen „Turbo“ verpassen. Auf den ersten Blick sah die Collage auch durchaus vielversprechend aus.

„Sekten-Josef: Das soll der Vater der Kinder sein“ wurde getitelt, daneben ein Foto von einem Naturburschen im mittleren Alter und mit verpixeltem Gesicht - denn schließlich will man ja kein Persönlichkeitsrecht verletzen ...

Näherer Betrachtung hielt dieser „Report aus den Niederlanden“ aber nicht stand. So deckte „Heute“-Chefredakteur Christian Nusser via Twitter auf, dass der von „oe24“ präsentierte „Sekten-Josef“ ein Schwindel war. Ein recht billiger noch dazu, das entsprechende Agenturbild „Man Camping In Nature Making Fire With Wood Stick Friction By Hands“ ist etwa bei „CanStockPhoto“ für wenige Euro zu erstehen.

Außerdem scheint man in der Redaktion auch noch den bettlägrigen leiblichen Vater der mutmaßlich gefangen gehaltenen Kinder mit Josef B., dem Hauptverdächtigen, verwechselt zu haben.

Seitens „oe24“ hieß es nach dem Nusser-Tweet, dass das „bereits geändert“ worden sei.

User zeigten dennoch wenig Mitleid - für die meisten hört bei solchen Aktionen wohl der Spaß auf.

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