„Bergschaf Interalpin“

Liebeserklärung an Schafe in der Messe Innsbruck

Tirol
19.01.2020 11:30

Der Duft von frischem Heu erfüllt am Wochenende bei der „Bergschaf Interalpin 2020 “die Messe Innsbruck - die Besucher reisten aus Österreich, Bayern, Südtirol, Slowenien, Kroatien und Bulgarien an.

Ob grau und zottelig oder weiß und störrisch: Zahlreichen Schafliebhabern ging bei der gestrigen Eröffnung der siebten „Bergschaf Interalpin“ in der Messe Innsbruck das Herz auf.

Wer hat das schönste Schaf im ganzen Land?
Die Tiere standen wortwörtlich im Mittelpunkt: 300 Stück wurden in provisorischen Stallungen mitten in der Halle untergebracht. Den heimischen Schafzüchtern geht es an diesem Wochenende vor allem um eines, nämlich ihren schönsten Tieren eine Bühne zu bieten – denn alle anwesenden Schafe werden vor Ort bewertet. Doch den kritischen Blicken der Jury entgeht nichts, warnt Preisrichter Martin Fankhauser: „Die Ausstrahlung des Tiers spielt eine große Rolle, auch die Größe ist wichtig. Das Schaf muss ein gutes Seitenbild haben – je tiefer die Rippe, desto besser.“

Im „Ring“ werden die Schafe vor Publikum bewertet und mit Schleifen ausgezeichnet. Begehrt ist vor allem der Titel des Gesamtsiegers – die Familie Gstrein aus Oetz gewann bei den Jungwiddern der Tiroler Bergschafe. Alois Gstrein ist stolz: „Wir haben den Widder für knapp 10.000 Euro gekauft. Die Freude über den Sieg ist natürlich gewaltig!“

Wollverarbeitung trifft auf neue Technologien
An Ständen gibt es Klassiker und Marktneuheiten zu entdecken. Etwa die GPS-Tierortung, welche von der Firma „Infostars“ entwickelt und von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein getestet wurde. „Das Gerät ist besonders leicht designt“, erklärt Robert Tarbuk, Geschäftsführer von „Infostars“. Auf einer Handy-App kann man stets den Standort des Tiers abrufen, zudem wird das Grasungsverhalten aufgezeichnet.

Reinhard Huber von der HBLFA empfiehlt die GPS-Ortung und denkt bereits an die Zukunft: „Ideal wäre, wenn das Gerät eine Herdenpanik erkennen könnte.“ Kostenpunkt: 120 Euro pro Gerät; plus 29 Euro jährlich, um auch auf der Alm einen Empfang zu haben.

Seltene heimische Schafrassen zu erhalten, hat sich das Projekt „Kollektion der Vielfalt“ aus Deutschland zum Ziel gesetzt. „Graue oder braune Wolle ist für die Industrie uninteressant, da sie schwer zu färben ist“, erläutert Nathalie Ketterle. Außerdem haben die Halter meist zu wenig Schafe, um selbst Produkte herzustellen. „Kollektion der Vielfalt“ verarbeitet die Wolle mehrerer Züchter zu Pullovern, Socken, Mänteln usw. – diese werden auf Messen, im Internet oder von den Züchtern selbst verkauft.

Herausforderndes Jahr für Alpen-Schafhalter
Sie werden gekämmt, gestreichelt, umarmt und gebusselt: Selbst, wenn manche letztendlich zum Abendessen werden, Schafe nehmen einen besonderen Platz im Herzen der Messebesucher und Aussteller ein. Das vergangene Jahr war für viele Schafhalter eine Herausforderung, so Veranstalter Hannes Fitsch vom Tiroler Schafzuchtverband „Tiroler Bergschaf“ - die größten Probleme machten Brexit und Wolf.

Mirjana Mihajlovic
Mirjana Mihajlovic
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