Osttirol und Co.

Unmengen von Schadholz: Schutzwälder sind bedroht!

Tirol
15.12.2019 07:00

Vielen sind die massiven Schneefälle in Osttirol vor wenigen Wochen noch gut im Gedächtnis. Während die Aufräumarbeiten in vollem Gang sind und der Schock langsam verdaut wird, kommt jetzt die nächste Hiobsbotschaft. Denn durch die Schneemengen wurde auch viel Schutzwald zerstört. Dessen Pflege ist unrentabel.

Es ist eine gigantische Zahl. Durch die enormen Schneefälle in Osttirol vor wenigen Wochen entstanden mindestens 250.000 Kubikmeter an Schneebruchholz. Dieses Schadholz ist in der Verarbeitung aber nur sehr wenig wert. Der Markt ist nämlich mit Windwurf- und Borkenkäferholz aus ganz Europa mehr als übersättigt. Rund 40 Prozent unter dem Niveau von vor fünf Jahren liegt der Holzpreis momentan. Doch nicht nur deswegen ist für viele Forstarbeiter die Ernte des Holzes unrentabel. Hinzu kommt, dass die Pflege und Bewirtschaftung des Schutzwaldes wesentlich teurer ist als die eines „normalen“ Waldes.

„Bewirtschaftung liegt im öffentlichen Interesse“
Unter optimalen Bedingungen verdient ein Forstarbeiter 18 Euro pro Stunde. Bei schlechten Bedingungen kann sich der Lohn auf null reduzieren. Für die Bevölkerung ist die Pflege des Schutzwaldes aber von großer Bedeutung, wie Josef Heim, Vorsitzender des LK-Fachausschusses Forst, erklärt. „Der Wald ist für unser Land das günstigste und wirksamste Schutzsystem vor den Kräften der Natur. Die Bewirtschaftung liegt also im öffentlichen Interesse.“ Die Lösung des Problems liegt für Heim auf der Hand. „Zuerst muss das heimische Schadholz verarbeitet werden, bevor auf Billigware aus dem Ausland zurückgegriffen wird.“ Hier sei auch die heimische Holzverarbeitungsindustrie gefordert.

Manuel Schwaiger, Kronen Zeitung

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