Protest gegen Trump

Jesuskind, Maria und Josef hinter Gittern

Ausland
10.12.2019 12:01

Wie würde es Maria und Josef mit ihrem Kind als Hilfe suchende Einwanderer heute in den USA ergehen? Diese Frage stellte sich die evangelisch-methodistische Gemeinde in der kalifornischen Stadt Claremont und ließ die „bekannteste Migrantenfamilie der Welt“ vor der Claremont United Methodist Church in getrennten Käfigen aufstellen. Zwar wolle man kein politisches Statement damit abgeben, sondern lediglich an die christlichen Werte erinnern, hieß es - doch die Kritik an der restriktiven Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump ist eindeutig.

Mithilfe der „weltweit bekanntesten Flüchtlingsfamilie“ will die Kirchengemeinde auf das Schicksal Tausender in den USA oft getrennt internierter Familien aufmerksam machen und an Mitgefühl und andere christliche Werte erinnern, erklärt Pastorin Karen Clark Ristine. Jeder der Käfige in Claremont stehe für ein anderes Internierungslager in den Vereinigten Staaten.

In Methodisten-Kirche ist „jeder willkommen“
In der Kirche selbst ist die heilige Familie wieder vereint. Neben der üblichen weihnachtlichen Dekoration bestehend aus rotem Stoff und goldenen Elementen bzw. Lichterketten befindet sich im Eingangsbereich des Gotteshauses in Claremont auch ein Schild mit der Aufschrift „Jeder ist willkommen“.

Familientrennungen an der Grenze
Derzeit befinden sich laut einem Bericht der „New York Times“ rund 5400 Kinder getrennt von ihren Eltern in der Obhut der Einwanderungsbehörde. Die Trump-Regierung hatte im Zuge ihrer Null-Toleranz-Politik gegen die illegale Einwanderung im Mai 2018 damit begonnen, Migrantenkinder von ihren Eltern zu trennen. Nach einem Aufschrei der Empörung ließ Trump das Vorgehen nach sechs Wochen beenden. Illegal über die mexikanische Grenze gelangte Migrantenfamilien werden nur noch dann getrennt, wenn die Eltern ein „Risiko“ für die Kinder darstellten.

Trump hat den Kampf gegen die illegale Einwanderung zu einem seiner Hauptanliegen gemacht. Eines seiner zentralen Projekte ist der umstrittene Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. Laut der Grenzschutzbehörde sind rund 70 Meilen (in etwa 112 Kilometer) Mauer bereits gebaut. Dabei handelt es sich aber um Ersatz für Grenzbarrieren, die bereits vorhanden waren. Im Rio-Grande-Tal soll demnächst mit dem Bau komplett neuer Mauerstrukturen begonnen werden.

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