Telfs-Pfaffenhofen

Park-Inkasso stößt Pendlern sauer auf

Tirol
09.12.2019 11:30

Großer politischer Bahnhof am Montag für das neue Parkdeck am Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen. Die Pendler-Freude hält sich aber in Grenzen, denn das VVT-Jahresticket verteuert sich dadurch indirekt um 200 Euro!

Jahrelang herrschte akuter Mangel an Abstellplätzen für Pkw rund um die ÖBB-Mobilitätsdrehscheibe Telfs-Pfaffenhofen. Der scheint nun behoben, denn in den vergangenen Monaten entstand dort ein dreigeschossiges Parkdeck für 295 Pkw. Weitere 80 überdachte Fahrrad- und 20 Mopedabstellplätze sollen ab 2020 den Umstieg auf die Bahn erleichtern. So weit, so gut. Ob die Pendler an dem neuen Parkplatzangebot aber tatsächlich Freude haben, darf bezweifelt werden. Denn Parken in dem schmucken Gebäude ist – im Gegensatz zu den bisherigen Abstellplätzen im Freien – nicht mehr kostenlos.

200 Euro Mehrkosten
20 Euro kostet ein Monatsticket für einen Parkplatz, das Jahresticket ist um 200 Euro zu haben – vorausgesetzt, man besitzt eine VVT-Jahreskarte. Für das VVT-Tirol-Ticket selbst sind 499,40 Euro jährlich zu berappen. Damit verteuert es sich ab Jänner um 200 (!) Euro für Pendler, die mit dem Auto zum Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen fahren.

Und das sind nicht wenige, denn gerade Pendler aus Obsteig, Mieming und Wildermieming nutzen die Möglichkeit, von Telfs-Pfaffenhofen mit dem REX im wahrsten Sinn des Wortes zügig nach Innsbruck zur Arbeit zu fahren statt mit der langsameren S-Bahn. Ganz hart erwischt es die Pendler aus Rietz. Da sich die Gemeinde nicht an den Errichtungskosten beteiligt hat, zahlen die Pendler von dort den ÖBB-Preis von 3 Euro für 18 Stunden. Bei 22 Arbeitstagen monatlich kommen 66 Euro zusammen. Im Jahr summiert sich das auf ungefähr 700 Euro. Nochmals zum Vergleich: Das VVT-Tirol-Ticket kostet lediglich 499,40 Euro!

Politik beschwichtigt
Das Parkhaus-Inkasso stößt vielen Pendlern auch deshalb so sauer auf, weil Pendler beispielsweise im Parkhaus beim Bahnhof Matrei am Brenner nichts bezahlen müssen. „Überall dort, wo es keine zumutbare öffentliche Verkehrsanbindung an den Bahnhof gibt, wird für die Benützung der Park&Ride-Anlagen kein Entgelt eingehoben“, informierte LHStv. Ingrid Felipe einen Pendler aus Rietz, der die Regelung kritisierte.

Der Mann glaubt, dass aufgrund des satten Inkassos einige wieder auf die Benützung der Bahn verzichten werden. Denn das Einsteigen am gemeindeeigenen Bahnhof sei auch deshalb schwierig, weil einige REX-Züge ab Telfs nur noch in jedem zweiten Bahnhof im Oberland halten.

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