Neue Regenfront kommt

Sperren, Blackout, Lawinen – und jetzt Hochwasser

Kärnten
17.11.2019 09:27

Mehr als 500 Mal mussten die Feuerwehren am Wochenende in Kärnten und Osttirol ausrücken: Hochwasser und Schneechaos halten die Einsatzkräfte auf Trab, auch wenn ihnen das Wetter am Samstag eine kurze Verschnaufpause vergönnt hat. Wegen umstürzender Bäume und Lawinen sind nach wie vor Straßen gesperrt. Mehrere Häuser mussten wegen drohender Handrutschungen evakuiert werden. Am Sonntag rollt eine weitere Regenfront auf den Süden Österreichs zu (siehe auch die „Krone“-Wetterprognose im Video).

„Wir haben sämtliche Vorkehrungen getroffen, um auf weitere Niederschlagswellen vorbereitet zu sein“, sagt der Katastrophenschutzbeauftragte Markus Hudobnik, der im Landeskrisenstab laufend Lagebeurteilungen mit Einsatzorganisationen und Bezirkshauptleuten koordiniert. Viele Feuerwehrleute nutzten die leichte Entspannung am Samstag, um Kräfte für den nächsten Einsatz zu sammeln. Am Sonntag soll ja eine weitere Regenfront auf Kärnten zurollen.

Tausende Haushalte weiterhin ohne Strom
Nach wie vor sind Tausende Haushalte ohne Strom - in Osttirol waren es am Sonntagmorgen noch rund 1700. „Die Vorbereitungen am Samstag unserer unermüdlichen Einsatzkräfte haben sich ausgezahlt - in der Nacht ist es zu keinen größeren Vorkommnissen gekommen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tinetz sind nun weiterhin rund um die Uhr im Einsatz, um die Stromversorgung bestmöglich aufrecht zu erhalten und wiederherzustellen“, sagt Bezirkshauptfrau Olga Reisner. In der Nacht auf Samstag war es sogar zu einem totalen Stromausfall gekommen.

Auch die Monteure von Kärnten Netz (KNG) stehen seit Tagen im Einsatz, um gerissene Leitungen zu flicken. „Aufgrund der Schäden mussten wir im Lesachtal fünf Notstromaggregate installieren, um zumindest größere Ortschaften zu versorgen“, sagt Robert Schmaranz, Leiter der KNG-Netzführung. 

Feuerwehren unermüdlich im Einsatz
Unermüdlich im Einsatz sind auch die Kärntner und Osttiroler Feuerwehren sowie die Rettungsdienste. In Kirchbach und in Dellach im Gailtal gingen zwei Nassschneelawinen ab. 50 Meter breit war jene in Kirchbach, sie raste mitten durch einen Bauernhof und verschüttete Fahrzeuge. In Osttirol krachte ein Baum ins Büro des Schulzentrums Defereggental.

Experten raten, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben
Die Gefahr von Lawinen und umstürzenden Bäumen weiterhin groß. Mehrere Straßen müssen deswegen gesperrt bleiben. Der Zugverkehr im Mölltal sowie im Raum Lienz war nur eingeschränkt möglich. Experten raten, die Häuser nach Möglichkeit nicht zu verlassen. Die Lage bleibt angespannt.

Mehrere Häuser im Bezirk Spittal evakuiert
Im Bezirk Spittal wurde am Samstagnachmittag in der Gemeinde Lendorf und Millstatt wegen drohender Hangrutschungen die Evakuierung von mehreren Wohnhäusern angeordnet. Am Millstätter Berg wurde bei einem Überwachungsflug nach einer abgegangen Mure festgestellt, dass zwei Anwesen gefährdet sind. Ebenfalls in den frühen Nachmittagsstunden mussten am Hühnersberg zwei Einfamilienhäuser evakuiert werden. In der Gemeinde Spittal drang Wasser in den Keller eines Wohnhauses ein. Weil sich hinter dem Haus ein Hang befindet, wurden das Gebäude sowie ein weiteres Wohnhaus evakuiert.

In mehreren Regionen droht Hochwasser!
Der Hydrographische Dienst des Landes hat noch am Samstag für die Untere Drau, Gurk, Tiebel, Glan und Vellach Hochwasserwarnungen ausgegeben. In Lavamünd wurden mobile Schutzwälle und Sandsack-Sperren errichtet. Der Pegel der Drau-Stauseen wurde vorsorglich abgesenkt.

Für das Bundesheer gab es bisher noch keinen größeren Katastropheneinsatz. Mehr als 200 Soldaten und vier Hubschrauber sind jedoch in erhöhter Alarmbereitschaft.

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