Kanzler im Interview:

„Nicht meine Aufgabe, die Bevölkerung anzulügen“

Politik
25.03.2020 08:00

Bundeskanzler Sebastian Kurz bittet im krone.tv-Interview mit Katia Wagner (siehe Video oben) die Österreicherinnen und Österreicher um Geduld, wenn es um die Rücknahme der getroffenen Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus geht. Die Zahlen seien laut Kurz „nach wie vor keine guten“.

Die Zahlenlage würde laut Bundeskanzler Kurz jedenfalls nicht darauf hindeuten, dass die Corona-Krise problemlos zu bewältigen sei. Bis die Maßnahmen in der Ansteckungskurve sichtbar würden, würde es noch etwas dauern. Um Verhältnisse wie in Italien oder Spanien zu verhindern, sei es aber wichtig, „durchzuhalten“.

Kurz: „Wir sind am Anfang einer harten Zeit“
Jene, die sich viele bereits nach einer Woche erste Erfolge gewünscht hätten, müsse der Kanzler enttäuschen. Denn erst, wenn es erste valide Zahlen gibt, „können wir beurteilen, was nach Ostern möglich ist“. Bis dahin müsse man mit den gesetzten Maßnahmen konsequent sein, trotz „Verzicht und Einschränkung“.

Ziel: Nach Ostern schrittweise Rückkehr zu Normalbetrieb
Das Ziel ist, nach Ostern schrittweise „in Richtung Normalbetrieb“ zurückkehren zu können und „einigen Branchen“ eine Wiedereröffnung zu ermöglichen. Aber: „Wir werden nicht von heute auf morgen so tun können, als hätte es die Coronakrise nie gegeben.“

Team arbeitet bereits am Leben nach den Maßnahmen
Die Rückkehr zum Normalbetrieb müsse deswegen behutsam erfolgen, um einen sofortigen Neuausbruch der Krankheit zu verhindern. Der Kanzler habe bereits ein Team eingesetzt, das nach Ostern eine schrittweise Rückkehr zum Normalbetrieb vorbereitet.

Ab jetzt 15.000 Corona-Testungen pro Tag
Aufgrund der Erfahrungen aus asiatischen Ländern setzt auch Bundeskanzler Kurz nun auf die „breite Testung der Bevölkerung“. Es werde alles getan, um „ein Maximum an Kapazitäten zu schaffen“, das Ziel seien 15.000 Labor-Testungen pro Tag. Außerdem soll zusätzlich auf Schnelltests gesetzt werden, „um einen möglichst guten Überblick darüber zu haben, wer infiziert ist und wer nicht“.

Lage an Grenze zu Griechenland
Angesprochen auf die Situation an der türkisch-griechischen Grenze betont Bundeskanzler Kurz, dass sich Griechenland bemühe, „alles zu tun, um gegen die Angriffe vorzugehen, die an der Grenze stattfinden“, und intensiv verhindert, dass die Menschen die Grenze zur EU „durchbrechen“. Die Cobra sei derzeit dort im Einsatz, um Griechenland dabei zu unterstützen.

Globaler Zusammenhalt „teilweise sehr angespannt“
Auch in Europa habe es „unschöne Szenen“ gegeben, als zum Beispiel Lieferungen mit medizinischen Schutzausrüstungen „lange nicht durchgekommen sind“. Mit einigen Ländern, wie Israel, sei man aber im engen Austausch.

Katia Wagner

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