„Gedankenlos hasten wir durch die Stadt und sehen den Nächsten nicht mehr. Wo bleibt das ,Es weihnachtet sehr?’“, liest Gerald Forcher vor. Seine Stimme klingt nachdenklich – und wütend zugleich. „Dieses Gedicht bringt das Problem auf den Punkt“, sagt er. Mitten in den Verhandlungen zum Handels-KV habe man einen Anruf bekommen: Verlängerung der Öffnungszeiten am 31. Dezember um zwei Stunden.
„Es gab keine Mitteilungen der Wirtschaftskammer. Wir gehen davon aus, dass zuerst mit uns geredet wird.“ Die Gewerkschaft hat eine Social Media-Kampagne gestartet. „Wir fordern auf Facebook dazu auf, die Einkäufe früh zu erledigen. Geschäfte, die länger als 15 Uhr aufsperren, sollten am 31. gemieden werden.“ Der Aufruf erreichte bereits 55.000 Menschen und wurde 1847 Mal geteilt.
Ergebnis: Viele Unternehmen lenkten ein. Beispiele: Lidl wird österreichweit um 15 Uhr zusperren, die Drogeriekette dm um 14 Uhr. Das Salzburger Outletcenter, das Forum 1 und der Europark mit Ausnahme vom Interspar ebenfalls um 14 Uhr. Die Shopping Arena in der Alpenstraße schließt schon um 13 Uhr ihre Türen.
So richtig kann sich Forcher über den Erfolg nicht freuen. Zu groß der Ärger über den Wunsch des Spar-Einkaufszentren-Chefs Marcus Wild nach sechs verkaufsoffenen Sonntagen.
„Im Handel bekommen manche Manager den Hals nicht voll. Sie sind der Geldgier verfallen und stellen die über die Mitarbeiter“, sagt Forcher. Jetzt berate man sich mit Partnern wie der Sonntagsallianz der Kirche und bereite gegebenenfalls Aktionen vor.
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