Nach Schlaganfall

Rettung musste mit Patientin (92) durch halb Wien

Wien
19.11.2019 15:13

Der nächste Mosaikstein im bröckelnden Wiener Gesundheitswesen: Erika C. (92) erlitt im Seniorenheim einen Schlaganfall. Weil die drei nächsten Kliniken voll oder ohne entsprechende Abteilung waren, musste die Rettung sie von Floridsdorf quer durch die Stadt nach Ottakring bringen.

Es war am vergangenen Freitag, zu Mittag, als die Pensionistin im Haus Jedlesee zusammensackte. Die Rettung war zwar schnell zur Stelle und sorgte für Erste Hilfe. Dann die Odyssee: Das Spital Nord verfügt erst gar nicht über eine „Stroke Unit“ zur Versorgung akuter Schlaganfallpatienten. Donauspital und Rudolfstiftung haben eine solche Abteilung, doch beide Kliniken waren heillos überlastet und konnten keine Patienten mehr aufnehmen.

„Die drei Häuser standen uns nicht zur Verfügung“, sagt Rettungssprecher Andreas Huber. Deshalb sei jenes Spital mit der damals „bestmöglichen Versorgung“ angefahren worden: das Wilhelminenspital. Die Fahrt dauerte laut Huber 16 Minuten.

„Warum gibt es keine Schlaganfall-Station?“
Sohn Werner C. ist empört: „Warum gibt es in einem Bezirk mit 166.000 Einwohnern keine Schlaganfall-Station?“ Und Stadt-Vize Dominik Nepp (FPÖ): „Wie die Stadtregierung die Gesundheitsversorgung ausdünnt, ist für die Patienten lebensgefährlich.“

Alex Schönherr, Kronen Zeitung

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