Ruhe in Unfrieden?

Leichen bewegen sich auch noch lange nach dem Tod

Wissenschaft
13.09.2019 14:41

Ein australisches Wissenschaftlerteam hat nun nachgewiesen, dass es bei menschlichen Leichen auch noch mehr als ein Jahr nach dem Tod deutliche Bewegungen gibt. „Wir glauben, dass die Bewegungen auf den Prozess der Verwesung zurückgehen, während der Körper mumifiziert und die Bänder austrocknen“, sagte Forschungsleiterin Alyson Wilson am Freitag. Die Erkenntnisse könnten die Arbeit von Kriminalisten und Pathologen bei der Aufklärung von Mordfällen verändern.

17 Monate lang studierte Wilson die Bewegung einer Leiche. Dafür nutzte sie eine Zeitraffer-Kamera, die bei der Polizeiarbeit zur Abschätzung der Todeszeit genutzt wird.


Tote würden also nicht wirklich in Frieden ruhen, sondern bewegten sich vielmehr deutlich, sagte die Wissenschaftlerin. Unter anderem seien die Arme, die sich zunächst nah am Körper befanden, am Ende relativ weit neben dem Rumpf gewesen.

Für ihre Untersuchung besuchte Wilson einmal pro Monat eine spezielle Einrichtung in der Nähe von Sydney. Dort wird anhand von 70 Leichen Pionierarbeit auf dem Gebiet von postmortalen Bewegungen geleistet. Die Ergebnisse der Forscherin wurden im Fachmagazin „Forensic Science International: Synergy“ publiziert.

Wichtige Erkenntnis für Kriminalistik
Wilson hofft, dass ihre Forschungen der Polizei helfen, den Todeszeitpunkt eines Menschen genauer festzustellen. Zudem könnte ein besseres Verständnis von postmortalen Bewegungen auch dazu beitragen, Fehler bei der Feststellung der Todesursache oder bei der Interpretation eines Tatortes zu reduzieren.

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