„Ist mein Traumberuf“

Knallharte Tirolerin als Soldatin beim Militär

Tirol
21.07.2019 13:00

Das Bundesheer ist nur etwas für Männer? Fehlanzeige! Das stellt Belinda Seifert (32) aus Nassereith unter Beweis. Die knallharte Tirolerin lässt sich seit September 2018 beim Militärkommando Tirol zur Berufssoldatin ausbilden. „Ich habe meinen Traumberuf gefunden“, bilanziert sie nach knapp einem Jahr.

„Das Bundesheer und vor allem der Beruf der Soldatin haben mich schon immer fasziniert. Daher wollte ich mich schon vor längerer Zeit bewerben, doch eine Verletzung machte mir damals einen Strich durch die Rechnung“, erklärt Seifert. Im Herbst des Vorjahres war die Verletzung auskuriert. Seifert gab kurzerhand ihren Job in einer Arztpraxis auf, reichte ihre Bewerbung beim Militär ein und trat zur Aufnahmeprüfung an – mit Erfolg, wie sich zeigte.

„Jeden Tag kann ich etwas Neues erzählen“
Doch warum ist die 32-Jährige derart vom Bundesheer begeistert? „Es ist die Abwechslung, die diesen Beruf für mich auszeichnet. Es gibt viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Wir lernen stets neue Sachen hinzu. Und die Aufgaben sind körperlich sowie geistig fordernd“, schildert Seifert und konkretisiert: „Jeden Tag, wenn ich nach Hause komme, habe ich etwas Neues zu erzählen. Und das ist genau nach meinem Geschmack.“

„Das ist natürlich herausfordernd“
Die Oberländerin bestreitet derzeit die Ausbildung zur Unteroffizierin. In der Lehrkompanie übernimmt sie als Kommandantin auch die Rolle der Ausbildnerin. Für sieben Soldaten muss Seifert die volle Verantwortung übernehmen, sie ist die Ansprechpartnerin bei sämtlichen Problemen. „Das ist natürlich herausfordernd“, gibt die Soldatin zu.

Von ihren männlichen Kollegen wird sie akzeptiert und auch gleichbehandelt. „Es ist wie in anderen Berufen auch: Mit dem einen versteht man sich besser, mit dem anderen weniger – egal, ob Mann oder Frau“, findet die 32-Jährige klare Worte.

„Der Umgang mit Waffen ist sehr interessant“
Respekt eingeflößt hat ihr am Anfang der Umgang mit der Waffe. „Da es etwas völlig Neues war. Aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Ich trage die Waffe stets bei mir und würde mich ohne sie sogar leer fühlen“, gibt die Tirolerin preis.

Sie hat den Umgang mit verschiedenen Waffenmodellen gelernt. Erneut spiegelt sich hier die von ihr so geschätzte Abwechslung im Beruf wider. „Es ist interessant, etwa mit einem Panzer-Abwehrrohr schießen zu können. Da es nicht alltäglich ist“, schildert Seifert. Und wie hat ihr Umfeld wegen dieser Berufswahl reagiert? „Vom Großteil habe ich positive Reaktionen erhalten. Vor allem meine Familie und Freunde unterstützen mich sehr“, sagt sie.

63 Frauen dienen derzeit in Tirol dem Bundesheer
Die Tirolerin hat beim Militärkommando Tirol tatkräftige Unterstützung – von Frauen versteht sich. „Derzeit haben wir hier einen Stand von 63 Frauen. Sie sind in allen Funktionen tätig“, weiß Christoph Seidner, Pressereferent beim Militärkommando Tirol. Österreichweit dienen sogar 647 Frauen dem Bundesheer. Das sind vier Prozent. „Der vorgesehene Frauenanteil sollte allerdings bei zehn Prozent liegen. Es gibt somit noch Luft nach oben“, ergänzt der Pressesprecher.

Seit April 1998 dürfen Frauen einrücken. Ab dem 18. Lebensjahr können sie sich freiwillig für eine Karriere beim Heer melden. Danach gibt es ein Aufnahmeprozedere.

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