Diskussion am 9. April

Hall erstickt im Verkehr! Hilfe der Bürger gefragt

Tirol
31.03.2019 11:00

Jetzt wird es ernst: Hall und die Nachbargemeinden wollen endlich das leidige Verkehrsthema lösen. Die Blechlawine an der Kreuzung beim Unteren Stadtplatz schwillt an Spitzentagen auf 40.000 Fahrzeuge an. Weil 2015 ein fertiges Konzept von den Milsern verhindert wurde, sollen jetzt die Bürger mitreden. Am 9. April wird zur Diskussion geladen. Bis Ende des Jahres soll die Lösung stehen.

Das Kurhaus Hall ist reserviert. Die Planer haben ihre Voruntersuchungen abgeschlossen. Die Bürgermeister sind guter Dinge. „Ich gehe davon aus, dass die Bevölkerung die Einladung zur Mitgestaltung annimmt“, ist Halls Bürgermeisterin Eva Maria Posch zuversichtlich. Ihr Milser Amtskollege Peter Hanser erwartet sich bei der Diskussionsveranstaltung mit Workshopcharakter (9. April, 19 Uhr) „schon 250 oder mehr Besuche“. Eingeladen ist die Bevölkerung von Hall und den Nachbarorten.

Wie reagieren die Milser?
Spannend wird, wie sehr sich die Milser einbringen. Waren es doch sie, die 2015 ein fix und fertiges Verkehrskonzept zu Fall brachten. Die damals in einer Volksbefragung abgelehnte „Spange Hall-Ost“ mit einem Autobahnanschluss beim Gewerbegebiet Mils war durchaus durchdacht. Doch die Milser fühlten sich überfahren, ausgebremst. „Jetzt sind alle aufgerufen, sich einzubringen. Sicher ist aber, dass jeder Ort in Zukunft einen Teil der Belastung tragen wird müssen. Sonst läuft es nicht“, findet Hanser klare Worte. Er hat das damalige Projekt unterstützt. Das war sein größtes Handicap bei den Gemeinderatswahlen 2016.

Individualverkehr ist Kern des Problems
Der Individualverkehr ist Kern des Problems. 40.000 Fahrzeuge an Spitzentagen, 20.000 im Durchschnitt am Unteren Stadtplatz machen deutlich, dass die Grenzen der Belastbarkeit längst erreicht sind. „Verkehrszählungen haben uns gezeigt, dass immer mehr Autofahrer in Wohngebiete ausweichen“, berichtet Posch von den Folgen des Verkehrswahnsinns auf der Bundesstraße. Alle sechs Bürgermeister des Planungsverbandes Hall und Umgebung (Rum, Thaur, Absam, Hall, Mils, Gnadenwald) wissen auch, dass ein Großteil des Problems hausgemacht ist. Die Einheimischen starten für zu viele Wege ihr Auto. Die Gegner der „Spange Ost“ kritisierten damals zu Recht, dass die Verkehrsfrage nicht mit einem Autobahnanschluss beantwortet ist. Daher wurde in den vergangenen Jahren einiges in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs investiert.

Suche nach Platz für Autobahnanschluss
Knackpunkt und zentrale Frage bleibt aber die Entflechtung auf der Straße. An einer zusätzlichen Autobahn-Anbindung führt kein Weg vorbei. Platz dafür sehen Posch wie Hanser nur östlich von Hall. Gut möglich, dass die „Spange Hall-Ost“ ein unerwartetes Revival erlebt.

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