In der arabischen Welt kämpfen trotz größter Repressalien viele Frauen um die Freiheit, kein Kopftuch tragen zu müssen, da es – wie argumentiert – nicht im Koran vorgeschrieben ist. Die Unterdrückung moslemischer Frauen wird immer wieder in den Medien thematisiert. Vor der Regierung Erdoğans trugen wesentlich weniger Frauen in der Türkei das Kopftuch. Lässt daher das Tragen eines Kopftuches wie auch Ganzkörperbedeckungen nicht auf eine fundamentalistische Auslegung des Koran, die mit unserer Demokratie unvereinbar ist, schließen? Führt dies nicht noch mehr zu intoleranten Parallelgesellschaften? Welche Symbolwirkung hat eine Kopftuch tragende Lehrerin, die vor Schülern steht? Welche fundamentalistischen Einstellungen haben Eltern, die ihre Töchter mit Kopftuch in die Schule schicken? Wie viel Toleranz gegenüber fremden Lebensweisen, antidemokratischer Rechtsauffassung verträgt die so genannte westliche offene Gesellschaft?
Mag. Dr. Erne Hackl, Seekirchen
Erschienen am Mo, 20.1.2020
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