Eigentlich, als Anfang immer gut, eigentlich sollte jetzt die schönste Zeit im Jahr sein, die Glitzersterne an jedem Haus, jeder Auslage, Weihnachtsbeleuchtung überall, Vanilleduft, Zimt, Punsch, an jedem Hauseck, und doch, es schnürt mir die Kehle zu. Die Wenigsten machen sich Gedanken über die, die vielleicht zu Weihnachten allein sind, nicht nur die, die einen Lebenspartner verloren haben, sondern die, die geteiltes Sorgerecht nach einer Scheidung haben und am 24. Dezember die Kinder dem Expartner überlassen müssen. Es ist schlimm, wenn rund um dich Kochrezepte ausgetauscht werden, was denn nicht Gutes am Heiligen Abend auf den Tisch kommt, selber entscheidet man sich für Butterbrot, wozu an dem Abend alleine kochen, wenn der bloße Gedanke an den 24. schon die Augen mit Tränen füllt? Ich denke, dass nicht jeder sofort Ersatz für einen geschiedenen Partner findet oder überhaupt finden möchte, aufgefangen vielleicht als 3. Rad bei Freunden oder im Vater-Mutter-Kind-Kreis bei der Kernfamilie, nur halt um fast 50 Jahre älter? Niemand besinnt sich derer, die eben an dem Familientag sich in den Job flüchten, weil daheim das Herz gar so schmerzt. Eigentlich die schlimmste Zeit im Jahr, bis Neujahr eingeschossen wird und sich Vergangenheit in Schall und Rauch auflöst mit der Hoffnung, das neue Jahr möge Erfüllung bringen.
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