Das freie Wort

Bedingungsloses Grundeinkommen

Das Volksbegehren zur Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle könnte der Anstoß zur grundsätzlichen breiten Diskussion über unseren Sozialstaat sein. Er wird in der bestehenden Form, bedingt durch die gravierenden gesellschaftlichen Veränderungen, ohne Korrektur auf Dauer unfinanzierbar. Rasant steigende Pensionszuschüsse, Pflegefinanzierung und Kostensteigerung im Gesundheitswesen erfordern daher visionäres Denken und neue Wege. Bedingungsloses Grundeinkommen für alle kann der neue Denkansatz sein, der in einigen Ländern Europas in unterschiedlichster Form bereits versucht wurde. Es gibt hier also bereits Erfahrungswerte. Voraussetzung für die notwendige ernsthafte Beschäftigung mit dieser Idee ist die thematische Versachlichung bzw. das Lösen von der durch Neid geprägten gesellschaftlichen Denkkultur. Die Kosten für das Grundeinkommen, wie im Volksbegehren gefordert, belaufen sich nach medialer Darstellung auf 92 Milliarden Euro. Ein Betrag, der als Totschlagargument gegen das bedingungslose Grundeinkommen verwendet werden wird und damit jede weitere Diskussion darüber sehr schwierig macht. Auch die seit Jahren zur Finanzierung des Sozialstaates in Diskussion gebrachte Wertschöpfungsabgabe, oder auch Maschinensteuer genannt, wurde wegen vermeintlich zu hoher Kosten verworfen. Die Befürworter müssen daher rasch Details liefern und Vorstellungen über Finanzierbarkeit, Bedingungen und Zuerkennungsmodalitäten erläutern. Die Politik wird und muss sich dieser Idee annehmen, wenn nicht nur plakative Forderungen in Form eines Volksbegehrens erhoben werden, sondern auch das Wie zumindest mitgedacht wurde.

Franz Peer, Linz

Erschienen am So, 24.11.2019

Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Weitere Leserbriefe
navigate_before
today

Fr., 19. Apr. 2024

arrow_drop_down
navigate_next
  • Josef Anglberger

    Finanzstar Benko

    Wenn die Justiz zu dem Schluss käme, dass etwa Verdunkelungs- und Fluchtgefahr besteht – dann würde auch Untersuchungshaft drohen. Was für ein ...
  • Georg Culetto

    Causa Benko

    Was mich in der Causa Benko so verwundert: wie naiv und blauäugig Banken, Investoren und auch Politiker gewesen sind, nur weil sie den Hals vom ...
  • Robert Lehmann

    Benkos Schulden

    Herrn Benko drohen bis zu zehn Jahre Haft! Er hat fünfundzwanzig Millionen Euro von der Bank als Kredit erhalten, obwohl er schon wusste, dass er das ...
  • Christian Stafflinger

    Im Visier der WKStA

    Zu viele heimische Skandale und Affären beschäftigen uns schon sehr lange. Gleichzeitig gesellen sich neue Details munter dazu. Fad wird uns auch auf ...
  • Hans Gamliel

    Gusenbauer fordert

    Ex-SPÖ-Kanzler Gusenbauer war seit 2008 für Benko und Signa tätig. Nun, nach dem Bankrott von Benko und Signa, fordert „Gusi“ einen Millionenbetrag ...
  • GR a. D. Franz Vorderwinkler

    Pandemievertrag stoppen!

    Bei der im Mai voraussichtlich stattfindenden Ratifizierung des Pandemievertrages mit der WHO geht es um die totale Kontrolle und Überwachung sowie ...
  • Mag. Friedrich Frauwallner

    Menschenrecht auf Klimaschutz

    Nun hat also der Gerichtshof zu Gunsten der Schweizer Klimaseniorinnen entschieden, dass ein Menschenrecht darauf besteht, dass mehr Klimaschutz für ...
  • Gerlinde Kalman

    Einfache Lösung

    Wie den zahlreichen Reaktionen der Bevölkerung zu entnehmen ist, hinterlässt der Schritt des ORF, den beliebten Vorturner Philipp Jelinek aus dem ...
  • Eduard Fitzka

    Schrottreif?

    Ob gebrauchte Kfz rascher als umweltschädliche Altfahrzeuge klassifiziert werden können, sollen nach Vorschlag der EU-Kommission „EU-Kontrolleure“ ...
  • Christine Birnbauer

    Rauchpause

    Wir haben schon vor Jahren eingeführt, dass die Rauchpause als Pause gestempelt werden muss. Das hatte die Auswirkung, dass die Rauchpausen weniger ...
  • Leopold Kummer

    Bruno

    Nicht zu überbieten, einfach genial die Karikatur!
  • Josef Blank

    „AU(A)-Weh“

    Die lapidare Mitteilung vom Montagnachmittag (16. 4.): „Das kollektivvertragliche Angebot des AUA-Konzerns ist vom Bordpersonal in einer Abstimmung ...
  • Rudolf Valek

    AUA – das tut weh!

    Mit Erpressung von über 50.000 Reisenden und der Geschäftsleitung der AUA und Schädigung des Unternehmens möchte der (halb)lustige Herr Hebenstreit ...
  • Peter Schmidt

    AUA-Verhandlungen

    Wie kann man sich solche Verhandlungen vorstellen? 20-mal bereits viele Stunden „verhandelt“, ohne Ergebnis. Sagt da der eine „wir wollen“, und die ...
  • Werner Schupfer

    Jobabbau bei Tesla

    Der US-Elektroautobauer Tesla will wegen mangelnder Nachfrage etwas schlanker werden. Der Konzern will sich von 14.000 Mitarbeitern trennen, für ...
  • Helmut Belanyecz

    Wildbienen und „Grünes Netz“

    „Unser“ Umweltredakteur Mark Perry hatte vor gar nicht langer Zeit höchst brisante Themen in der „Kronen Zeitung“ ins Bewusstsein gebracht. Die ...
navigate_before
today

Fr., 19. Apr. 2024

arrow_drop_down
navigate_next



Kostenlose Spiele