Das freie Wort

Totales Chaos: Wieder kein Brexit-Votum

Nun gehen die englischen Chaoten also in die Verlängerung. Obwohl am Kontinent beim Kürzel Brexit schön langsam allen kotzeübel wird. Das vierte Jahr in Folge wird Europa vorgeführt und zum Narren gehalten, wobei das jetzige Theater nur die Fortsetzung einer unseligen Politik der Alleingänge und Extrawürste für die Engländer darstellt. Und zwar nur für England, nicht für das „Vereinigte Königreich“, dessen außerenglische Teile Wales, Schottland und Nordirland mit deutlicher Mehrheit gegen den Austritt aus der EU stimmten. Der irisch-schottische Sänger Mick Hucknall hob stellvertretend für unzählige andere das typisch „Englische“ an der Sache hervor, und man muss ihm recht geben, denn keine Landesgeschichte ist derart von blutigen Kolonialkriegen, Völkermord, Sklaverei und egoistischem, intrigantem Anzetteln von Konflikten und Kriegen gekennzeichnet wie die englische. Das Brexitgezerre fügt sich konsequent ins Bild. Dabei wäre gerade der jetzige Hauptstreitpunkt, die irisch-nordirische Grenze, leicht zu lösen. Indem man einfach ein Jahrhunderte altes Unrecht aus der Welt schafft und Irland als Ganzes wiederherstellt. Denn verlässlichen Prognosen zufolge wird 2021, gerade 100 Jahre nach Schaffung des irischen „Freistaats“ und der Abtrennung der Provinz Ulster (Nordirland), die lange Zeit schwer diskriminierte irische Volksgruppe auch dort die Mehrheit stellen. Die Vorfahren der protestantisch-britischen Gemeinschaft wurden seinerzeit von den Engländern als Kolonisten und wirtschaftliche Oberschicht im Gebiet um Belfast angesiedelt. Die „Ulster-Lösung“ diente nur dazu, den Briten die Rosinen des irischen Kuchens zu erhalten und zu sichern. Aber angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung der Republik Irland ist auch das nicht mehr aktuell. Also worauf warten? Auch die Schotten werden sich im kommenden Jahr sicher aus dem UK (United Kingdom) vertschüssen. Wichtig für die Zukunft ist aber vor allem eine enge Allianz und politische Abstimmung der Europäer, die dem englischen Ränkespiel ein für alle Mal einen Riegel vorschiebt.

Mag. Dr. Karl Edlinger, Leonding

Erschienen am Di, 22.10.2019

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