Es sind drei Politikbereiche, die Sebastian Kurz besonders wichtig sind und bei denen er wohl kaum bereit sein wird, in den Regierungsverhandlungen große Konzessionen zu machen. All sein bisheriges Verhalten und seine wiederholten Aussagen dazu lassen das deutlich erkennen: EU-Agenden, Inneres und Finanzen. In diesen Ressorts will er unbedingt Leute seines Vertrauens haben. Wer von den Verhandlern da andere Erwartungen hegt, muss sich auf ein Scheitern seiner Bemühungen gefasst machen. Aber, um diese wesentlichen Ziele seiner künftigen Politik verwirklichen zu können, wird Kurz bereit sein, auf anderen Sektoren Konzessionen zu machen. Wenn sich die Verhandler der anderen Parteien auf diese Situation einstellen und die akzeptieren können, dann könnten die Verhandlungen zu Ergebnissen führen. Aber mal abwarten! In jedem Fall werden die Verhandler die Langzeitauswirkungen ihrer Verhandlungsergebnisse, das heißt vor allem die Reaktion ihrer jeweiligen Wähler darauf, wohl in Rechnung stellen. Oder gibt es da auch welche, denen es nur um den momentanen Erfolg, nämlich die Regierungsbeteiligung, geht? Die Verhandlungen auch als Persönlichkeitstest!
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