Während bei uns die Hitze brütet und manche eine neue „Heißzeit“ befürchten, hatte die US-Raumfahrtbehörde NASA vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral mit einer „Delta IV Heavy“-Rakete erfolgreich die 685 Kilogramm schwere Sonde „Parker Solar Probe“ gestartet und auf Kurs Richtung Venus gebracht. Sie soll durch ein Fly-by-Manöver deren Schwerkraft nutzend sich der Sonne erstmals am 1. November 2018 bis auf 26 Millionen Kilometer nähern, um dann in den Folgejahren durch weitere Vorbeischwungmanöver im Dezember 2024 bis auf sechs Millionen (!) Kilometer in die äußere Sonnenatmosphäre – unbeschadet dank ihres 12 Zentimeter dicken Hitzeschildes aus Kohlefasern – mit fast 700.000 Stundenkilometer hineinzufliegen und trotz der vorherrschenden Temperatur von etwa 1400 Grad (!) und der herrschenden Strahlung diverse Messdaten zur Erde liefern. Wird sie das Geheimnis zwischen der Sonnenoberflächentemperatur von 5500 Grad und der bis zu fünf Millionen Grad aufgeheizten Sonnenkorona lüften? Wird sie dank einer speziellen Kamera neue Erkenntnisse über den Sonnenwind und die Funktionsweise von Sternen bringen, um dadurch Wettervorhersagen zu präzisieren? Möge die neue Sonnen-Sonde den Schleier dieser Geheimnisse ein wenig lüften!
Dr. Marian Katschnig, Baden
Erschienen am Mi, 15.8.2018
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