Nun ist es also so weit. Die USA erheben neue Zölle in Höhe von 50 Milliarden Dollar auf chinesische Importe. Somit verlässt der Welthandel die brodelnde Aufwärmphase zum globalen Handelskrieg endgültig in Richtung Kampfmatte. Wir können uns also schon einmal warm anziehen – und das mitten im Sommer. Warum? Weil das eine Entwicklung von jener Sorte ist, die weltweit ihre Spuren hinterlassen wird. Das bedeutet nichts anderes als dunkle Wolken, weil globale Folgen, am Horizont. Angesagte Katastrophen finden nie statt? Nun, das hat sich ja jetzt mit Donald Trump geändert. Dass es leider nicht zwangsläufig positiv ist, wenn politische Ankündigungen auch umgesetzt werden, stellt er viel zu oft unter Beweis. Die Hoffnung, dass sich Washington und Peking rechtzeitig wieder einkriegen und einigen würden, ist fürs Erste wie eine Finanzblase geplatzt. Mit dem eingangs erwähnten Zollausmaß versetzt Trump Peking einen schmerzhaften rechten Haken. Mit der Folge, dass China zum Gegenschlag ausholt. Und zwar zu einem richtigen, gleichwertigen und nicht so harmlosen wie jenem der EU. Bei China mischt sich zur Diskussionsbereitschaft die Konfliktbereitschaft. Bei Trump gesellt sich zur Verhandlungsgeilheit die Provokations- und Konfliktgeilheit. Eine äußerst gefährliche Mischung. Mit gravierenden Folgen für uns alle. Die Globalisierung hat uns viel zu sehr voneinander abhängig, anfällig und verletzlich gemacht. Immer öfter bekommen wir ihre Schattenseiten zu spüren. Man braucht nicht allzu viel Vorstellungskraft und Lebenserfahrung, um sich ausmalen zu können, was passiert, wenn zwei solche Riesen – wie China und die USA – aufeinander losgehen. Was passiert, wenn die Lage eskaliert, weil Konfliktbereitschaft und Konfliktgeilheit immer härter aufeinanderprallen. Wieder einmal krallen wir uns an die letzte Hoffnung: die Rückkehr von Vernunft.
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