Alter vor Schönheit, so sollte auch das Motto in den Verkehrsbetrieben lauten. Haben die Leute von heute nichts gelernt von ihren Eltern? Dass man älteren Menschen den Platz zum Sitzen überlässt. Ich fahre nicht oft mit den Verkehrsbetrieben, aber dennoch greife ich mir an den Kopf. Wenn ich eine ältere Person sehe, springe ich wie eine Feder auf und biete der Person den Platz an. Oft stößt man auf Verwunderung von den Älteren. Ich bringe es mit einem Lächeln über meine Lippen und sage: „Das ist die alte Schule!“ Wenn ich die Jugend von heute betrachte, bekomme ich Kopfschmerzen. Sitzen bleiben, und ihre Lieblingsbeschäftigung ist das Handy. Als ob es nichts mehr anderes gäbe im Leben. Noch schlimmer sind diejenigen, die die Füße auf den gegenüberliegenden Sitzen haben. Gewisse jugendliche Personen verfügen über ein Maß an Frechheit, die es sonst nirgendwo gibt. Oft stelle ich mir die Frage: Bin ich zu erzkonservativ oder komme ich nur aus einem guten Elternhaus? Ich glaube, es ist das gute Elternhaus. Man sollte den älteren Menschen respektvoll gegenübertreten, schließlich haben wir ihnen ja zu verdanken, dass wir in so einem Luxus leben wie hier in Österreich.
Oliver-Helmut Gerstbauer, Schwechat
Erschienen am Mo, 18.6.2018
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