Nach der diesjährigen Landtagswahl in Salzburg hätte ich mich getraut zu wetten, dass die ÖVP mit der FPÖ in Koalitionsverhandlungen geht. Umso mehr erfreut es mich, dass sich die Salzburger ÖVP für die mutigste der drei Möglichkeiten entschieden hat. In den sozialen Netzwerken kritisieren viele diese Entscheidung, weil man mit den Grünen sozusagen einen Verlierer wieder in die Regierung geholt hat. Aber diejenigen, die weniger Grün in der Regierung wollten und wollen, müssen jetzt ja eigentlich zufrieden sein. Der Wähler hat entschieden, und durch den Verlust von mehr als zehn Prozent werden die Grünen viel weniger Möglichkeiten haben, in der Regierung entscheidende Forderungen zu stellen. Das zeigt sich auch schon dadurch, dass sie zukünftig nur mehr einen Landesrat stellen werden. Auch zur FPÖ noch etwas: Die vielen unwürdigen Kommentare und Reaktionen von der Spitzenkandidatin und anderen Parteifunktionären auf Facebook bestätigen eigentlich die Entscheidung der Koalitionswahl der ÖVP. Denn stellen wir uns vor, dieser Kommunikationsstil der FPÖ hätte sich bei jedem kleinen Gegenwind in der Regierung durchgesetzt, dann wäre es für mich unvorstellbar gewesen, dass eine ÖVP-FPÖ-Regierung die volle Periode durchhält und der Wähler nicht früher als erwartet an die ohnehin immer weniger beliebte Urne hätte schreiten müssen.
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