Hokuspokus

Saudi droht Todesstrafe wegen “Zauberei”

In Saudi-Arabien ist ein Mann wegen des Verdachts der "Zauberei" verhaftet worden. Ein Polizeisprecher sagte der Zeitung "Al-Watan", bei einer Razzia in dem Haus des etwa 60 Jahre alten Mannes aus der Stadt Al-Mudscharda sind "Beweismittel" gesichert worden: Sechs Ringe, weißer Faden und Watte sowie Zettel mit handschriftlichen Beschwörungsformeln.

Mit diesen Formeln solle ein "Dschinn" (Geist) um Hilfe angerufen werden. Der Sprecher der Polizei, Oberst Abdullah al-Kurni, sagte, der "Zauberer" habe während der Vernehmung erklärt, er sei ein Heiler.

"Zauberei" kann in dem islamischen Königreich mit dem Tod bestraft werden. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch setzt sich derzeit für die Freilassung von Fawza Falih ein, die wegen "Hexerei" zum Tode verurteilt wurde. In ihrem Haus waren 2005 von der Religionspolizei ähnliche "Beweismittel" gesichert worden wie jetzt in Al-Mudscharda.

Im vergangenen November war in der Hauptstadt Riad ein Ägypter enthauptet worden, den ein Gericht wegen "Zauberei, verbotenem Sex und Entweihung des Korans" zum Tode verurteilt hatte.

Symbolbild