Gegen 3.45 Uhr kam es auf dem Parkplatz zum Schusswechsel. Als die Bande bemerkte, dass sie an die Falschen geraten war, hat einer der Männer die echten Zivilbeamten zunächst bedroht. Der Polizist gab darauf einen Warnschuss in die Luft ab, die Rumänen eröffneten dann das Feuer auf die Zivilbeamten.
Beim folgenden Schusswechsel wurden alle drei Verdächtigen getroffen, so die Polizei, deren Mitarbeiter heil blieben. Die Kriminellen konnten aber zunächst noch mit einem schwarzen Alfa Romeo flüchten, berichtet Oberst Franz Polzer, Leiter des Landeskriminalamtes. Dabei hatten sie auch versucht, einen der Zivilbeamten zu überfahren.
Falscher Polizist erlag Schussverletzung
Einen Kilometer weiter, in der Nähe eines anderen Parkplatzes, stoppte das Auto der Rumänen. Zwei der drei Männer gaben auf und stiegen aus dem Pkw aus, der in der Bauchgegend getroffene Lenker konnte dies nicht mehr tun - er starb noch an Ort und Stelle. Von den anderen erlitt einer einen Oberarmdurchschuss und wurde ins Krankenhaus Mödling gebracht. Der Zweite wurde am Unterschenkel getroffen und ins SMZ-Ost-Spital nach Wien eingeliefert. Der Polizei zufolge ist einer der beiden Überlebenden ein Bruder des Toten.
Bei dem Pkw der Verdächtigen war laut Oberst Polzer ein Kennzeichen aus dem Bezirk Wien-Umgebung befestigt, darunter befand sich eines aus Deutschland. Die niederösterreichischen Kennzeichen waren gestohlen gemeldet. Das Fahrzeug der kriminellen Bande, ein schwarzer Alfa Romeo, gehört aber offenbar ihnen und ist in Deutschland zugelassen.
Bande geschickt angelockt
Die Zivilbeamten des Landeskriminalamtes waren gezielt auf der Suche nach den falschen Polizisten, die in den letzten Tagen und Wochen die Autobahnen unsicher gemacht hatten. Sie hatten an ihrem Wagen ausländische Kennzeichen montiert, um die Bande anzulocken. Auch andere Streifen waren beteiligt. Bei der Schwerpunktaktion wurden vier Autobahn- und Schnellstraßenparkplätze im Umland von Wien kontrolliert. In der Vergangenheit seien mehrere Überfälle auf besagtem Parkplatz der S1, an dem die Täter gestellt wurden, verübt worden.
Täter schweigen - Situation für Polizisten "sehr belastend"
Die beiden Verletzten weigern sich, mit der Polizei zu sprechen, berichtete Oberst Franz Polzer am Samstagnachmittag. Den drei Rumänen werden zumindest acht Überfälle auf Autobahnparkplätzen in Niederösterreich zugerechnet, der Gesamtschaden wird auf 50.000 Euro beziffert. Der Kriminalist meinte jedoch, dass es womöglich zehn oder noch mehr gewesen sein könnten. Er zog in Betracht, dass einige Taten gar nicht angezeigt worden sind, da sich die Verdächtigen stets Ausländer als Opfer ausgesucht haben. Die aus dem Schlaf gerissenen Opfer hätten bei den Taten stets zu spät realisiert, falschen Polizisten gegenüber gestanden zu sein.
Angesprochen auf die echten Polizisten erläuterte Polzer, dass die Situation für die beiden direkt in den Schusswechsel involvierten Beamten derzeit "sehr belastend" sei. Es sei ein Mann zu Tode gekommen. Für diese Extremfälle werde den Polizisten geschultes Personal angeboten, um die Vorkommnisse besser zu verarbeiten.
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