Der Mord im September 1983 hatte für Schlagzeilen gesorgt. Zwei Wochen nach seinem Verschwinden war die Leiche des Kraftfahrers Günther Kreinig aus Schwechat im Kofferraum seines Autos im Wiener Prater gefunden worden. Wie die Obduktion ergab, wurde der damals 41-jährige Familienvater mit sieben Schüssen - davon sechs in den Kopf (!) - aus einem Schlachtschussapparat ermordet. Von dem Täter fehlt bis heute jede Spur.
Doch jetzt, fast 25 Jahre später, kommt Bewegung in den spektakulären Fall. Die Ermittler der Kriminaldirektion werden zumindest eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft schicken. Angezeigt ist ein heute 49-jähriger Wiener.
Denn der Fleischhacker, der damals unweit des Opfers gewohnt hatte, soll nun bei einer Zechtour durch diverse Lokale über den Toten nicht nur übel geschimpft haben. Sondern er erzählte angeblich auch, wie er den Mord genau verübt hatte. "Dann habe ich ihm in den Schädel 'geheizt'", soll er unter anderem sinngemäß mit der Bluttat geprahlt haben.
Im Verhör berief sich der Mann aber auf sein offenbar außerordentlich gutes Gedächtnis: "Ich habe alles über den Mord aus den damaligen Zeitungsartikeln." Auch eine Hausdurchsuchung brachte kein Ergebnis. Die Tatwaffe, der Schlachtschussapparat, wurde nicht gefunden. So viel steht deshalb nun fest: Gibt es keine weiteren Beweise, gibt es wohl auch weiterhin keine späte Sühne für die grauenhafte Bluttat im Wiener Prater vor 25 Jahren...
Von Christoph Budin
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