"Hilfe, Hörsturz!"

Knapp 300.000 Euro Schaden durch Sozialbetrug

Steiermark
08.04.2008 17:19
Bereits Anfang Jänner ist ein 59-jähriger Wiener als mutmaßlicher Sozialbetrüger ausgeforscht und verhaftet worden. Im Zuge der Ermittlungen konnte dem Verdächtigen nun nachgewiesen werden, einen Gesamtschaden in Höhe von 294.000 Euro verursacht zu haben. Er hatte zuletzt eine schwere Kopfverletzung vorgetäuscht.

Am 6.01.2008 wurde der Wiener mit Verdacht auf eine Schädelverletzung, die er angeblich bei einem Sturz erlitten hatte, vom Roten Kreuz ins LKH Mürzzuschlag eingeliefert. Eine genaue Untersuchung und auch eine Computertomographie ergaben jedoch keine Hinweise auf eine Verletzung.

Widersprüche bei Gespräch mit Arzt
Als der 59-Jährige bei der Befragung durch den behandelnden Arzt widersprüchliche Angaben machte, erstattete der Mediziner Anzeige. Die Polizeiinspektion Mürzzuschlag konnte dem Verdächtigen nach umfangreichen Ermittlungen nun insgesamt 148 Betrugshandlungen seit 2005 in Wien, Niederösterreich, Burgenland, Salzburg und in der Steiermark nachweisen.

Teilweise geständig
Innerhalb dieser drei Jahre wurde der inzwischen 59-Jährige in 162 Spitälern 542 Tage stationär und 68 Tage ambulant behandelt. Zudem hat der Verdächtige 16 Rettungseinheiten missbräuchlich in Anspruch genommen. Wegen "gewerbsmäßigen schweren Betruges und Missbrauchs von Notzeichen" sitzt er seit Jänner in Untersuchungshaft. Nur zu 59 Fällen zeigt er sich geständig.

Auch Harn- und Stuhlproben manipuliert
Sturzverletzungen, Nierenkolik, Gastritis, Hörsturz, Blutzuckerentgleisung, Migräneanfall, Kopfschmerzen - mit all diesen Leiden wollte der Mann gekämpft haben. Auch durch manipulierte Harn- und Stuhlproben ergaunerte er sich seit 1995 seine "Urlaube" im Krankenhaus.

Symbolbild

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