Die derzeitige Masernwelle nahm in Salzburg ihren Ausgang. Alle bisher gemeldeten Patienten hatten Kontakt dorthin. Ein Bursch aus Linz bei einem großen Billardturnier - und er nahm während der Inkubationszeit noch an einigen anderen Veranstaltungen teil, könnte daher viele weitere angesteckt haben.
Eine Epidemie, die Erinnerungen an den Mai 1969 weckt, als Paratyphus grassierte. Um die verheerende Ansteckungswelle zu stoppen, wurden damals in Linz Schulen geschlossen, Bäder gesperrt und Veranstaltungen abgesagt. Der Fremdenverkehr klagte über eine noch nie da gewesene Stornowelle. Ausgelöst wurde die Seuche durch verseuchtes Speiseeis eines Mühlviertler Konditors am Urfahranermarkt. Die medizinische Versorgung klappte. Die Epidemie verlief im Vergleich zu anderen Seuchen, die Oberösterreich heimgesucht haben, noch harmlos.
Als die Pest wütete
Hunderttausende Opfer forderte die Pest. Der „Schwarze Tod“ wütete mehrmals im Land, rottete zwischen 1349 und 1713 ganze Landstriche aus. 1521 forderte die Pest etwa in Hartkirchen bei Eferding über 1000 Tote. Die Opfer wurden in Massengräbern, so genannten Pestgruben, bestattet. Aus Dankbarkeit über das Ende der Pest wurde in Linz 1713 die Dreifaltigkeitssäule gestiftet.
Auch Cholera, Pocken, Syphilis und die „Spanische Grippe“ 1918 rafften Tausende Landsleute dahin. „Die Nachricht, Linz ist cholerafrei, machte mich jubeln“, schrieb Adalbert Stifter am 28. November 1866 in einem Brief nieder.
Prominentestes Seuchenopfer unseres Landes war der Linzer Bischof Rudolph Hittmair, der sich beim Besuch serbischer Kriegsgefangener in Mauthausen mit Flecktyphus ansteckte. Nach seinem Tod am 5. März 1915 wurde er überstürzt noch am selben Tag im Neuen Dom beigesetzt.
Foto: Diözese
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