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In OÖ werden noch Hunderte ¿Leih-Omas¿ gesucht

Oberösterreich
06.04.2008 19:45
Beschränkte Öffnungszeiten von Kindergärten und Horten bringen oft Koordinationsprobleme von Beruf, Kindern und Haushalt. „So gründeten wir 1997 in Oberösterreich eine ,Leih-Oma-Vermittlung´. 350 Damen können gebucht werden“, so Elfriede Wukonig, Vereinsleiterin: „Doch wir bräuchten doppelt so viele Frauen!“

„Besonders für Alleinerzieherinnen und Jungfamilien ist es schwer, spontan eine geeignete Aufsichtsperson für die Kids zu finden - etwa wenn man zum Arzt oder zur Weiterbildung muss oder eine Verabredung hat“, weiß Wukonig: „Um Oberösterreichs Eltern bei der Betreuung zu unterstützen, gibt’s  den so genannten ,Oma-Dienst´.“

Dabei können sich Familien eine „Großmutter“ mieten - sie kommt im Schnitt, je nach Bedarf, ein bis zwei Mal pro Woche für einen halben Tag ins Haus. „Die ,Leih-Omis´ sind Damen zwischen 38 und 70 Jahren, die nicht mehr berufstätig sind oder Zeit und Liebe für Kinder haben“, erklärt die „Oma-Dienst“-Leiterin: „Sie lesen den Kleinen Geschichten vor, gehen mit ihnen auf den Spielplatz und basteln.“

Doch Wukonig ist noch auf der Suche nach mehr „Leih-Omas“: „Wir haben zwar schon 350 Damen, doch um den rund 500 Anfragen aus dem Vorjahr nachzukommen, müssten wir mindestens über 700 Omas verfügen. Besonders in Schärding, Kirchschlag, Leonding, Feldkirchen und Lichtenberg haben wir noch Aufrüstungsbedarf.“

„Wir fördern mit 50.000 Euro die ,Leih-Oma`-Organisation“, so Landesvize Franz Hiesl: „Mit der Summe wollen wir auch Ausbau und Aufstockung in Oberösterreich antreiben.“

Die Vermittlung einer Oma kostet 25 Euro. Für ihr Engagement bekommen die Leasing-Großmütter auch eine kleine Entschädigung: 5,10 Euro pro Stunde.

Infos gibt´s auch unter Tel: 0 732/76 10 34 35 oder www.omadienst.info

„Die ,Leih-Enkerln´ sind für mich wie eigene“
Hausfrau Renate Haider (54) aus Engerwitzdorf ist eine „Leih-Omi“. Ihre eigenen Söhne sind bereits erwachsen und außer Haus, nun betreut sie im Auftrag des Oma-Dienstes zwei Kinder und möchte diese auch gar nicht mehr missen…

Wie kamen Sie darauf, „Leih-Omi“ zu werden?
Ich hab´ davon in der Zeitung gelesen, dann hat mich die „Oma-Bezirksleiterin“ gefragt, ob ich das machen will. Anfangs hatte ich etwas Angst davor.

Schließlich konnten Sie sich doch dafür begeistern.
Ich liebe Kinder über alles. Meine Söhne sind erwachsen, Nachwuchs ist nicht in Sicht. Ich hab´ nun eine Aufgabe, kann mich um die „Leih-Enkerln“ kümmern, ihnen Zuwendung geben, sie umsorgen - so fühle ich mich gebraucht.

Was machen Sie mit Ihren kleinen Herzensbrechern?
Wir singen gemeinsam, ich lese ihnen Geschichten vor, wir basteln und spielen viel. Am liebsten gehe ich mit den Kleinen hinaus in die Natur, zum Spielplatz.

Die Betreuung gefällt Ihnen scheinbar sehr….
Ja, ich habe die beiden „Leih-Enkerln“ fest ins Herz geschlossen. Ich hab´ sogar die Eltern schon gefragt, ob ich sie außerhalb der Aufsichtszeiten sehen darf  weil ich mich immer so auf sie freue!

 

Foto: Hannes Markovsky

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