"Urbi et Orbi"

Papst Benedikt XVI. feiert Ostermesse in Rom

Ausland
23.03.2008 18:11
Papst Benedikt XVI. hat bei der Ostermesse in Rom tiefe Sorge über das anhaltende Elend in Afrika geäußert und auch an den blutigen Konflikt in Tibet erinnert. Vor Zehntausenden von Gläubigen, die im strömenden Regen und bei einem Gewitter auf dem Petersplatz ausharrten, verwies das 80-jährige Kirchenoberhaupt der Katholiken auf die Konflikte in Darfur und Somalia.

Benedikt rief dazu auf, "an den gepeinigten Nahen Osten zu denken - vor allem an das Heilige Land, an den Irak und den Libanon - und schließlich an Tibet". Für diese Regionen unterstütze er die Suche nach Lösungen, "die das Wohl und den Frieden schützen", sagte er.

Gegen die offenen und schmerzenden "Wunden der Menschheit" setzte Benedikt die Solidarität all derer, die auf den Spuren Jesu "um sich herum leuchtende Zeichen der Hoffnung verbreiten an den von blutigen Konflikten heimgesuchten Orten und überall dort, wo die Würde der menschlichen Person weiterhin missachtet und verletzt wird". Genau dort sollten sich Zeugnisse von Milde und Vergebung vervielfachen.

Anschließend spendete Benedikt den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" der Stadt Rom und sprach Ostergrüße in 63 Sprachen.

Papst tauft konvertierten Moslem
Am Samstagabend hatte der Papst gemeinsam mit Tausenden Gläubigen in Rom die Osterwache gehalten und damit den Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten eingeleitet. Während der Messe im Petersdom zum Gedenken an die Auferstehung Jesu Christi taufte der 80-jährige Pontifex sieben Erwachsene. Darunter war auch einen früheren Moslem.

Der aus Ägypten stammende Magdi Allam ist einer der bekanntesten Journalisten in Italien und arbeitet für die renommierte Zeitung "Corriere della Sera". Nach Drohungen wegen seiner scharfen Kritik am islamischen Extremismus und seiner Unterstützung für Israel stand der 55-Jährige unter Polizeischutz.

Allams Übertritt zum Christentum war ein gut gehütetes Geheimnis und wurde vom Vatikan erst knapp eine Stunde vor Beginn der Messe bekanntgegeben. Konservative Muslime betrachten den Abfall vom islamischen Glauben (arab.: Irtidad) als todeswürdiges Verbrechen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele