Kobolde, Elfen & Co.

Die Geheimnisse der Spiderwicks

Spiele
13.03.2008 17:07
Eine Welt voller Elfen, Kobolde und anderer magischer Geschöpfe erwartet den Spieler in "Die Geheimnisse der Spiderwicks", dem offiziellen Spiel zum gleichnamigen Kinofilm, der wiederum auf der erfolgreichen Kinderbuchreihe von Holly Black und Tony DiTerlizzi basiert. Verantwortlich für das actionlastige Adventure zeichnen sich die Stormfront-Studios, die zuletzt die Videospieladaptionen der Hollywood-Streifen "The Lord of the Rings: The Two Towers" und "Eragon" übernommen haben.

Zumindest Letzteres blieb eindeutig hinter den Erwartungen zurück und stieß unter den Zockern auf wenig Gegenliebe. Die Befürchtungen, mit "Die Geheimnisse der Spiderwicks" einen ähnlichen Fehlgriff in der Hand zu halten, waren daher berechtigt, erwiesen sich aber als grundlos. So viel sei bereits vorweg verraten: Das Spiel zählt definitiv zu den besseren Filmadaption der jüngeren Zeit.

Im Zentrum der Geschichte stehen die drei Geschwister Jared, Simon und Mallory Grace, die nach einem Umzug auf das Anwesen von Großonkel Spiderwick ein geheimnisvolles Buch entdecken. Kaum ist das Siegel des Schmökers gebrochen, öffnet sich das Tor zu einer magischen, aber auch gefährlichen Welt, in der Kobolde, Oger und andere wenig freundliche Wesen ihr Unwesen treiben. Es versteht sich von selbst, dass die drei Geschwister zusammen mit ihrem neuem Freund Thimbletack, eine Art Pumuckl-Verschnitt, die Pläne des Bösen vereiteln müssen.

"Die Geheimnisse der Spiderwicks" spielt sich fortan wie eine Mischung aus Adventure, Hau-drauf-Game und Jump'n'Run, wobei alle drei Elemente kindgerecht aufgearbeitet wurden und daher geübte Spieler vor keinerlei Herausforderung stellen sollten. Für die Rätsel genügt es meist bereits, zwei bis drei Gegenstände zu suchen und diese miteinander zu kombinieren. Wer die auffällig blinkenden Objekte dennoch nicht ausfindig machen kann, braucht nur einen Blick ins Handbuch zu werfen, wo die Orte, an denen gesucht werden soll, säuberlich aufgelistet sind.

Für den Hau-drauf-Part kann der Spieler je nach Charakter auf unterschiedliche Nah- (Baseballschläger, Degen, Säure-Kanone) bzw. Fernkampfwaffen (beispielsweise Schleuder) zurückgreifen. Um zu schlagen, wird die Wii-Mote einmal kurz geschwungen. Wird der Angriff nicht unterbrochen, ergeben sich so äußerst effiziente Kombo-Attacken. Faule Spieler können alternativ jedoch auch einfach den A-Button drücken und so dieselbe Wirkung erzielen.

Eine kleine Besonderheit im Kampfsystem ist die Möglichkeit, die eigenen Fertigkeiten mit besonderen Extras kurzzeitig zu verbessern. Diese "Extras" entpuppen sich als Waldgeister, die mit einem Netz erst eingefangen und anschließend mit Hilfe der Wii-Mote nachgezeichnet werden müssen, ehe sie in den eigenen Besitz gelangen. Auf Knopfdruck können die Irrlichter, Blumengeister und Co. dann wieder freigelassen werden, um etwa Schlagkraft und Geschwindigkeit zu verbessern oder verlorene Lebensenergie aufzufrischen.

Als recht klassisch erweist sich hingegen der Jump'n'Run-Part, dessen Löwenanteil Thimbletack zuteil fällt. Ausgehend von seinem Puppenhaus hüpft, klettert und schwingt sich der Winzling durch die für ihn überdimensionale Welt der Menschen und nimmt es ganz nebenbei unter Zuhilfenahme seiner Nähnadel auch noch mit Kakerlaken auf. Die Sprung-Passagen zählen dabei zu den forderndsten Abschnitten, was überwiegend auf die nur leidlich funktionierende Kamera zurückzuführen ist. Diese wird nämlich durch Drehen des Nunchuck-Controllers nach rechts oder links entsprechend bewegt, was in der Praxis nur zögerlich vonstatten geht.

Technisch macht "Die Geheimnisse der Spiderwicks" eine passable Figur. Vor allem die offenen Waldlevel wissen mit üppigen und farbenprächtigen Details zu überzeugen. Immer wieder aufgepeppt wird das Ganze zudem durch Original-Filmausschnitte. Leider ist die Spielwelt jedoch recht überschaubar ausgefallen: Neben dem Haus samt unterirdischer Keller-Welt gibt es lediglich noch den Wald sowie einen Steinbruch zu entdecken. In musikalischer Hinsicht gibt es nichts zu bemängeln, lediglich die deutschen Synchronstimmen wirken etwas überaufgeregt und damit stellenweise unpassend.

Zu guter Letzt hält das Spiel auch noch einen kleinen - allerdings nur bedingt motivierenden - Multiplayer-Part parat, in dem zwei Spieler etwa gemeinsam mit ihren Netzen auf Waldgeister-Jagd gehen können. Wer am Ende eines Zeitlimits am meisten Fabelwesen gefangen hat, ist der Sieger und darf sich über einen Highscore-Eintrag freuen. Hier wäre definitiv mehr möglich gewesen.

Fazit: "Die Geheimnisse der Spiderwicks" ist ein durchaus spannend gemachtes Action-Adventure, an dem aufgrund des einfachen Schwierigkeitsgrades vor allem jüngere Spieler ihre Freude haben dürften. Leider jedoch nicht allzu lange, denn wer sich rein auf den Story-Strang konzentriert, dürfte die spiderwick'schen Geheimnisse binnen weniger Stunden gelüftet haben.

Plattform: Wii (getestet), DS, PC, PS2, Xbox 360
Publisher: Vivendi Games
krone.at-Wertung: 76%


von Sebastian Räuchle

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