Gefeuert

Eva Herman lobt Nazi-Familienpolitik

Adabei
10.09.2007 16:14
"Im Dritten Reich war vieles schlecht, aber einiges war auch gut: Werte wie Kinder, Mütter, Familie und Zusammenhalt": Das erklärte Eva Herman bei der Präsentation ihres neuen Buches in Berlin und wurde deshalb vom TV-Sender NDR, bei dem sie fast 20 Jahre lang als Nachrichtensprecherin, Moderatorin und Talk-Gastgeberin beschäftigt war, fristlos gekündigt.

"Frau Hermans schriftstellerische Tätigkeit ist aus unserer Sicht nicht länger vereinbar mit ihrer Rolle als Fernsehmoderatorin und Talk-Gastgeberin", erklärte der NDR Programmdirektor Fernsehen, Volker Herres.

Die Ex-„Tagesschau“-Sprecherin hatte Teilnehmern zufolge bei der Vorstellung ihres neuen Buches „Das Prinzip Arche Noah – warum wir die Familie retten müssen“ erklärt, im Dritten Reich sei "vieles sehr schlecht gewesen, zum Beispiel Adolf Hitler". Einiges sei aber auch gut gewesen, "zum Beispiel die Wertschätzung der Mutter". Der NDR erklärte, Herman habe im Gespräch ihre in der "Bild am Sonntag" zitierte Erklärung bestätigt, wonach "Werte wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden".

"Frau Herman steht es frei, ihren 'Mutterkreuzzug' fortzusetzen, aber mit der Rolle einer NDR-Fernsehmoderatorin ist dies nicht länger zu vereinbaren", erklärte Herres. Ihre Äußerungen wirkten polarisiernd. "Das Ergebnis spürt unsere Redaktion: Gäste sagen ihren Auftritt bei 'Herman und Tietjen' ab oder stehen von vornherein nicht zur Verfügung."

Noch keine Nachfolgerin
Eva Herman war 1988 vom Bayerischen Rundfunk zum NDR gewechselt. Seit 1989 gehörte sie zum Moderatorenteam der "Tagesschau" - eine Position, die sie bereits 2006 nach dem Erscheinen ihres antifeministischen Buches "Das Eva-Prinzip" aufgab. Zuletzt war sie Moderatorin der Talkshow "Herman und Tietjen". Wer in der nächsten Ausgabe der Sendung am kommenden Freitag an der Seite von Bettina Tietjen vertretungsweise durch die Sendung führt, will der NDR kurzfristig klären.

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(Bild: kmm)



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