Nach einzelnen Beobachtungen in letzter Zeit habe man gehofft, dass die Art sich wieder im Nationalparkgebiet ansiedeln könnte. "Dass es dann so schnell geht, ist sowohl sehr überraschend als auch erfreulich", so Landesrat Niki Berlakovich (V) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Eisenstadt.
Gesichtet wurden die Goldschakale bereits Anfang August von Vinzenz Waba. Er habe die Jungtiere unter einem Wildbirnbaum gesehen, schilderte der Nationalpark-Mitarbeiter: "Die haben dort wirklich innig gefressen." Sowohl Waba als auch Nationalparkdirektor Kurt Kirchberger sehen in der Entdeckung der Goldschakale eine Bestätigung dafür, dass die Arbeit im Nationalpark mit der Anlegung von Ruhegebieten Sinn mache.
Nach der Ansicht Kirchbergers breite sich der Goldschakal durch das Erstarken der Population in Rumänien, Bulgarien und Ungarn wieder aus. Angesichts der Weite des Schilfgürtels des Neusiedler Sees könne er aber auch nicht mit Sicherheit sagen, "dass er überhaupt jemals weg war."
Kleiner als ein Wolf, größer als ein Fuchs
Der Goldschakal sei "um eine Spur" länger, größer und kompakter als ein Fuchs. Die Tiere seien unglaublich anpassungsfähig und ernähren sich von Obst bis hin zum Schaf- oder Rehkitz. Die Hauptnahrung bestünde aber wie beim Fuchs überwiegend aus Mäusen. Mit einer Körperlänge von 80 bis 100 Zentimetern, rund 50 Zentimetern Schulterhöhe und einem Gewicht von etwa zehn Kilogramm ist der Goldschakal aber erheblich kleiner als ein Wolf.
Goldschakale leben im Familienverband. Im Winter schließen sie sich auch zu größeren Verbänden zusammen. Mit Spannung warte er darauf, dass man das Kontaktheulen der Tiere einmal hören wird. Wichtig sei es auch gewesen, den Status zu klären. "Es freut mich besonders, dass er zu den geschützten Tieren gehört", so Kirchberger. Eine gewisse Gefahr der Verwechslung mit dem Fuchs sei jedenfalls vorhanden.
Im Gebiet um den Neusiedler See tauche seit Jahrhunderten immer wieder der Begriff "Rohrwolf" auf. Niemand wisse aber bis heute, ob tatsächlich ein kleinwüchsigerer Wolf gemeint gewesen sei oder ob es sich um andere hundeähnliche Tiere handelte, so Berlakovich.
Symbolbild
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