Sicher sparen?

Warum dein Sparbuch ein Geldvernichter sein kann

Wirtschaft
08.05.2007 16:19
Wir Österreicher sind ja bekanntlich ein Volk der Sparer. Somit wird sich kaum ein Haushalt finden, in welchem kein Sparbuch oder kein Bausparvertrag vorhanden ist. Langfristig entpuppen sich Sparbücher jedoch beim heutigen Zinsniveau immer öfter als heimliche Geldvernichter. Krone.at verrät dir, wie du erkennst, ob dein Sparbuch Geld vernichtet und wie du deine Situation verbessern kannst.

Auf stolze 381 Milliarden Euro belief sich das Geldvermögen der Österreicher im Jahr 2006 – Tendenz steigend. Das beliebteste Mittel zur vermeintlichen Vermehrung des hart erarbeiteten Euros ist dabei immer noch das klassische Sparbuch: Immerhin sparen 50 Prozent der Österreicher am liebsten auf ein Sparbuch oder auf ein Giro-Konto. Und jeder zehnte verlässt sich beim Sparen auf einen Bausparvertrag.

Warum es trotzdem weniger werden kann...
Was vielen dabei jedoch nicht bewusst ist: Nach Abzug aller Kosten und Spesen und unter Berücksichtigung der Inflationsrate bleibt beim heutigen Zinsniveau kaum mehr ein positiver Betrag unterm Strich übrig. Denn durch die Inflation wird dein Geld jedes Jahr weniger wert.

Ein Beispiel: Du hast ein ungebundenes Sparbuch, mit einem Zinssatz von 1,5 Prozent, auf dem derzeit 10.000 Euro angespart sind. Dafür bekommst du 150 Euro an Zinsen, von denen du jedoch 25% gleich an Kapitalertragssteuer an den Finanzminister abliefern musst. Bleibt ein Reinertrag von etwas mehr als 112 Euro. Doch während des Jahres hat die Inflation an deinen 10.000 Euro geknabbert, die in diesem Jahr bei 1,7 Prozent liegt. Damit hat dein Geld 170 Euro an Wert verloren. Und unterm Strich macht dein Ersparnis trotz Zinsen in diesem Jahr einen Verlust von rund 58 Euro. Obwohl in deinen Auszügen ein Plus von 112 Euro aufscheint…

Wenn die Inflation auf dem heutigen Niveau bleibt, dann brauchst du zumindest einen Zinssatz von 2,5 Prozent auf deinem Sparbuch, damit du dein Geld vor der Inflation schützt. Eine wirkliche Vermehrung findet dabei jedoch nicht statt. Und steigt die Inflation, oder wird die Kapitalertragssteuer angehoben, dann muss der Zinssatz noch höher werden, um diesen Verlust auszugleichen.

Und auch bei Bausparverträgen solltest du vorsichtig sein und das Kleingedruckte genau lesen. Manche Banken locken nämlich mit hohen Zinssätzen, die allerdings nur für einen Teil der sechsjährigen Laufzeit gelten. Danach wird der Zinssatz variabel angepasst und liegt oft weit unter dem Startzinssatz. Und bei vorzeitiger Auflösung gibt es außer niedriger Verzinsung noch dazu oft eine Pönalstrafe zu bezahlen – es lauern jede Menge versteckter Kosten!

Besser sparen - aber wie?
Eine Alternative sind derzeit die sehr günstigen Direktsparkonten wie etwa bei ING DiBa und Autobank mit 3,25% oder Top Cash von Allianz mit 3,6% Zinsen. Keine Kontoführungskosten, einfache Abwicklung und täglich fällig. Damit kann kaum ein Sparbuch mithalten.

Sparkonten eignen sich sehr gut zum Parken eines Notgroschens oder des Angesparten für den nächsten Urlaub. Willst du dein Geld jedoch wirklich für dich arbeiten lassen, dann solltest du andere Möglichkeiten in Betracht ziehen. Versicherungssparen ist eine gute Alternative, da du hier auch die steuerliche Belastung reduzieren kannst. Jedoch bist du auch hier an eine längere Laufzeit gebunden.

Viele Österreicher trauen sich noch nicht an das Sparen in Wertpapieren heran. Deshalb bieten viele Banken und Versicherungen heute schon so genannte Garantieprodukte an, in denen du am Ende einer bestimmten Laufzeit auf jeden Fall dein eingesetztes Kapital zu 100 Prozent wieder zurückbekommst – deinem Geld kann also nichts passieren. Dadurch bist du gegen sämtliche Marktentwicklungen abgesichert, hast aber die Chance, einen tollen Ertrag zu erwirtschaften, der über dem Zinsniveau von Sparbüchern liegt.

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